Bessere Therapieauswahl bei kindlicher Leukämie

Forscher der St. Anna Kinderkrebsforschung erringen Durchbruch.

Trotz jahrzehntelanger Optimierung von Therapieprotokollen ist die Prognose von akuter myeloischer Leukämie im Kindesalter (pädAML) bei vielen Betroffenen ungünstig. Einem Forschungsteam der St. Anna Kinderkrebsforschung, des CeMM-Forschungszentrums für Molekulare Medizin der ÖAW, der Medizinischen Universität Wien und des St. Anna Kinderspitals gelang es nunmehr, mit Hilfe hochmoderner Bildgebung, molekularer Methoden und computergestützter Datenanalyse ein Verfahren zur frühen Erkennung von Resistenzmechanismen bei pädiatrischer AML zu entwickeln. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Cell Reports Medicine veröffentlicht.

Die akute myeloische Leukämie im Kindesalter (pädiatrische AML, pädAML) ist eine der aggressivsten Krebserkrankungen bei Kindern. Sie entsteht, wenn unreife Vorläuferzellen im Knochenmark durch genetische Veränderungen entarten und ihre normale Reifung zu funktionsfähigen Blutzellen blockiert wird. Stattdessen vermehren sich die fehlerhaften Zellen unkontrolliert, verdrängen die gesunde Blutbildung und führen zu schwerwiegenden Symptomen wie Blutarmut, erhöhter Infektionsanfälligkeit, Blutungsneigung und Organversagen.

Anders als bei der akuten lymphatischen Leukämie, die häufiger bei Kindern vorkommt, ist die pädAML biologisch vielfältiger und teilweise schwerer zu behandeln. Zwar konnte die Überlebensrate durch Fortschritte in der Chemotherapie und Stammzelltransplantation verbessert werden, doch trotz jahrzehntelanger Optimierung von Therapieprotokollen bleibt die Prognose vieler Betroffener unbefriedigend: Ein Teil der Patient:innen spricht nicht auf Standardtherapien an oder erleidet Rückfälle.

Nun zeigt eine in Cell Reports Medicine erschienene Studie, dass sich funktionelle Bildanalysen und molekulare Charakterisierung zu einem Werkzeug verbinden lassen, mit dem sich Therapieresistenzen schon bei der Diagnose erkennen lassen.

Die Arbeit ist das Resultat einer besonders engen Zusammenarbeit der Forschungsteams von Kaan Boztug, Michael Dworzak und Giulio Superti-Furga – ein Schulterschluss zwischen Grundlagenforschung und klinischer Praxis, der mit 585.000 € aus dem FWF-Programm für Klinische Forschung für das Projekt Linking ex-vivo chemosensitivity, treatment and pathway activations for a deeper understanding of pediatric AML (ExTrAct-AML) gefördert wurde. Erstautor Ben Haladik, PhD Student in der Forschungsgruppe von Kaan Boztug, hat mit den Forschenden eine Plattform für die Untersuchung von Wirkstoffen weiterentwickelt, die auf dem am CeMM entwickelten „Pharmacoscopy“-Verfahren für hochauflösende Bildgebung sowie künstlicher Intelligenz und umfassender molekularer Analyse beruht. Anhand von 45 Patient:innenproben konnten sie zeigen, dass sich daraus robuste Vorhersagen über Therapieansprechen und Rückfallrisiko ableiten lassen.

Molekulares Profil als Schlüssel zur Prognose

Leukämiezellen aus Blut- oder Knochenmarksproben werden im Labor mit verschiedenen Medikamenten behandelt und anschließend wird unter dem Mikroskop beobachtet, ob sie absterben oder dagegen resistent sind. Das passiert im großen Maßstab und voll automatisiert: Mit Hilfe von Deep-Learning-Algorithmen wird der Effekt jedes Wirkstoffs in hunderttausenden Zellen parallel analysiert. Kombiniert mit genetischen und epigenetischen Daten ergibt sich ein detailliertes „Chemosensitivitätsprofil“.

Durch bekannte Wirkstoffe angreifbar

Dabei zeigten sich klare Unterschiede zwischen den Risikogruppen und sogar Subpopulationen von Zellen, die sich einer Standardtherapie entziehen. Besonders auffällig war eine stammzellähnliche Form der Leukämie, die sich gegenüber herkömmlicher Chemotherapie unempfindlich zeigte, jedoch durch neue Kombinationen aus bekannten Wirkstoffen wie BCL2- und MDM2-Inhibitoren oder HDAC-Hemmern angreifbar war. Die Ergebnisse zeigen, dass die Therapieprognose für kindliche AML durch solche funktionellen Analysen weiter verbessert werden kann. Während Mutationen wichtige Hinweise geben, liegt die eigentliche klinische Relevanz in der Frage, wie die Leukämiezellen auf Medikamente reagieren.

Genau hier setzt das neue Verfahren an: Es macht die funktionelle Ebene sichtbar und erlaubt eine direkte Verbindung zwischen molekularem Profil und tatsächlichem Therapieansprechen.

Aus der Forschung in die Klinik

Diese Form der funktionellen Präzisionsmedizin hat das Potenzial, die Behandlung kindlicher AML grundlegend zu verändern. Sie ergänzt die genetische Diagnostik und die Erkennung der minimalen Resterkrankung, die die wichtigsten Werkzeuge zur Risikoeinschätzung darstellen, um eine Ebene, die das Ansprechen auf Medikamente direkt abbilden kann. Damit rückt die Möglichkeit näher, Hochrisiko-Patient:innen bereits bei der Diagnose zu identifizieren und ihnen gezielt neue Therapien zukommen zu lassen.

Erstautor Ben Haladik erklärt die Methodik: „Wir haben eine Verbindung zwischen molekularbiologischen Analysen, bioinformatischen Methoden und Künstlicher Intelligenz geschaffen, die eine Basis für weitere Forschungen für bessere Behandlungsmethoden sein dürfte.“

Kaan Boztug, Senior- und korrespondierender Autor der Studie, sieht die Studie auch als gesellschaftlichen Auftrag für die Zukunft. „Unsere Studie ist die erste, die zeigt, dass solche ex-vivo Medikamententests uns helfen können, frühzeitig Patient:innen zu identifizieren, bei denen die Leukämie-Zellen besonders resistent sind gegen die Standardtherapie. Insbesondere für solche Patient:innen können wir die Methode dann nutzen, um zielgerichtete Therapieoptionen für Patient: innen mit pädiatrischer AML zu finden. – Mit unserer Studie positionieren wir uns auch in einem bisher wenig beachteten Bereich – der Anwendung von KI für die Kinderkrebsforschung – als bedeutenden Player in der europäischen Kinderkrebsforschung.“

Ein Meilenstein

„Wir am CeMM haben mit Pharmacoscopy einen bildbasierten Ansatz für funktionelle Einzelzell-Präzisionsmedizin entwickelt – eine Technologie, die echte personalisierte Medizin in der Krebsbehandlung ermöglicht. Dies wurde in der nun erschienen Studie weiterentwickelt und erstmals erfolgreich für die Diagnose von pädiatrischer AML in der Klinik getestet. Ein wichtiger Meilenstein, um derartige Verfahren in größerem Maßstab zum Nutzen pädiatrischer Patient:innen einzusetzen“, so Giulio Superti-Furga, co-Seniorautor der Studie.

„Die Ergebnisse unserer Studie eröffnen einen völlig neuen Zugang zur Behandlung der pädiatrischen AML. Indem wir Resistenzen bereits bei der Diagnose erkennen können, schaffen wir die Grundlage dafür, Therapien in Zukunft deutlich gezielter und individueller einzusetzen. Das bedeutet, dass wir Hochrisikopatient:innen frühzeitig identifizieren und ihnen passgenauere Behandlungsstrategien anbieten können. Ein entscheidender Schritt hin zu nachhaltig besseren Heilungschancen,“ ergänzt Michael Dworzak, Leiter der Forschungsgruppe „Immundiagnostik“ an der St. Anna Kinderkrebsforschung und stellvertretender Ärztlicher Direktor am St. Anna Kinderspital.

Die nun vorgelegten Ergebnisse beruhen auf einer retrospektiven Kohorte. Der nächste Schritt sind prospektive klinische Studien, in denen die Methode in Echtzeit angewendet und mit dem tatsächlichen Krankheitsverlauf abgeglichen wird.

Publikation

Haladik B, Maurer-Granofszky M, Zoescher P, Jimenez-Heredia R, Frohne A, Segarra-Roca A, Casey C, Kartnig F, Giuliani S, Rashkova C, Repiscak P, Dworzak MN, Superti-Furga G, Boztug K. Image-based drug screening combined with molecular profiling identifies signatures and drivers of therapy resistance in pediatric AML. Cell Rep Med. 2025 Aug 19:102304. doi: 10.1016/j.xcrm.2025.102304

Wie eine klinische Studie die Behandlung von Kinderleukämie revolutionierte

Ende der 1990er Jahre standen Kinderärzt*innen vor einem Dilemma. Zwar war die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) vom Todesurteil zur heilbaren Krankheit geworden (90% der Kinder überlebten bereits), doch dieser Erfolg hatte einen hohen Preis: Viele Kinder erhielten intensive Chemotherapien, die sie gar nicht brauchten. Das Gießkannenprinzip „alle gleich behandeln“ führte zur Überbehandlung von Patient*innen mit niedrigem Rückfallsrisiko und zur Unterbehandlung von Hochrisikofällen.

Die entscheidende Frage lautete: Wie erkennen wir, welches Kind welche Behandlungsintensität braucht?

Der wissenschaftliche Durchbruch: Die Messung der Minimale Resterkrankung

Forscher*innen der St. Anna Kinderkrebsforschung verwendeten eine ganz besondere Methode: die Messung der minimaler Resterkrankung (MRD). Mit dieser Technik kann eine einzige Leukämiezelle unter 10.000 gesunder Zellen aufgespürt werden – das ist weit genauer als über ein herkömmliches Mikroskop.

Die Idee war simpel: Messen wir diese molekularen Spuren zu zwei kritischen Zeitpunkten der Behandlung – nach 33 Tagen und nach 78 Tagen – so können wir am Vorhandensein dieser Krebsreste erkennen, ob ein*e Patient*in wirklich geheilt ist oder ob die Krankheit zurückkehren könnte.

Rund Zehn Jahre Vorbereitung: Von der Idee zur Anwendung

Die AIEOP-BFM ALL 2000 Studie war das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit in enger Zusammenarbeit zwischen der Associazione Italiana di Ematologia e Oncologia Pediatrica (AIEOP) und der deutsch-österreichischen-schweizerischen Berlin-Frankfurt-Münster (BFM) Studiengruppe, von der auch die St. Anna Kinderkrebsforschung ein Teil ist. Um die Aussagekraft der MRD-Messungen zu beweisen, führten die Forscher*innen zunächst eine verblindete Studie durch: In der ALL-BFM 1990 Studie analysierten sie systematisch MRD-Werte, ohne diese Ergebnisse für Behandlungsentscheidungen zu verwenden. Die behandelnden Ärzt*innen erhielten bewusst keinen Zugang zu diesen Daten, um eine unbeeinflusste Referenzgruppe zu schaffen. Diese methodisch saubere Herangehensweise war entscheidend: Sie bewies, dass MRD-negative Patient*innen nur 2% Rückfallrisiko hatten, während MRD-hochpositive Patient*innen zu 75% einen Rückfall erlitten.

Die Unterschiede waren so deutlich, dass sie die internationale Forschungsgemeinschaft überzeugten und 1999 die erste große Studie startete, die MRD als wichtigsten Stratifizierungsfaktor einsetzte.

Die Studie in Aktion: Präzision statt Vermutung

Zwischen Juni 1999 und Dezember 2009 behandelten österreichische Kinderärzt*innen 608 Kinder und Jugendliche nach dem neuen MRD-basierten Protokoll.

Das Protokoll teilte alle Patient*innen basierend auf ihren MRD-Werten in drei Gruppen ein:

  • MRD-Standardrisiko (29% der Patient*innen): Keine nachweisbaren Leukämiezellen nach 33 Tagen (nach Abschluss der Induktionstherapie). Diese Kinder erhielten weniger intensive Behandlungen.
  • MRD-Zwischenrisiko (68% der Patient*innen): Niedrige Mengen an Restzellen am Tag 33. Sie bekamen eine mittlere Behandlungsintensität.
  • MRD-Hochrisiko (4% der Patient*innen): Hohe Mengen an verbliebenen Leukämiezellen am Tag 78 (nach Abschluss der Konsolidierungstherapie). Diese Kinder benötigten die intensivste Therapie.
Die Behandlung: Personalisiert statt einheitlich

Das neue Protokoll kombinierte für alle Patient*innen eine intensive fünfwöchige Einleitungsbehandlung (Induktionstherapie) mit vier verschiedenen Chemotherapie-Medikamenten. Bereits hier testeten die Forscher*innen eine wichtige Frage: Wirkt das Kortikosteroid Dexamethason besser als das bisherige Standardmedikament Prednison? Da beide Wirkstoffe ähnlich wirken und als gleichwertig galten, erhielt zufällig die eine Hälfte der Patient*innen Dexamethason, die andere Hälfte Prednison.

Danach erfolgte eine vierwöchigen Vertiefungsphase (Konsolidierung), die die erreichte Remission stabilisieren sollte. Je nach Risikogruppe folgten weitere Behandlungsblöcke – aber erst nach einer bewussten Erholungspause für den Körper. So stellte man sicher, dass die erneute intensive Chemotherapie-Phase auch jene Krebszellen erwischte, die sich in schwer erreichbaren Körpernischen versteckt hatten.

Die Revolution: Zahlen, die Leben retten

Die Ergebnisse nach sieben Jahren übertrafen alle Erwartungen. Die Gesamtüberlebensrate lag bei 91%, die Rückfallrate bei nur 11%. Doch die wirkliche Revolution zeigte sich in den Details:

  • MRD-Standardrisiko: 98% Überlebensrate, nur 6% Rückfälle
  • MRD-Zwischenrisiko: 95% Überlebensrate, 13% Rückfälle
  • MRD-Hochrisiko: 83% Überlebensrate, 29% Rückfälle

Fast einem Drittel der jungen Patient*innen konnte durch diesen personalisierten Therapieansatz eine intensive Chemotherapie erspart bleiben: Gleich gute Heilungschancen bei weniger Nebenwirkungen und weniger Langzeitfolgen.

Auch der Medikamentenvergleich zeigte wichtige Ergebnisse: Dexamethason erzielte insgesamt bessere Ergebnisse als Prednison, allerdings mit mehr Nebenwirkungen. Bei den intensiveren Protokollen stellte sich heraus, dass „mehr“ nicht automatisch „besser“ bedeutete.

Von Österreich in die Welt

Die AIEOP-BFM ALL 2000 Studie veränderte die internationale Behandlung der ALL bei Kindern grundlegend. MRD-basierte Risikostratifizierung wurde zum Standard in allen nachfolgenden Studien.

Heute profitieren Kinder weltweit von diesen Erkenntnissen. Die Studie zeigt eindrücklich, wie klinische Forschung funktioniert: als systematische Brücke zwischen Laborentdeckungen und besseren Behandlungen.

Die beiden Grafiken zeigen das Überleben von Kindern mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) in verschiedenen Studien. Links: Daten aus dem St. Jude Children’s Research Hospital, wo Studien schon in den 1960er-Jahren begonnen haben. Rechts: Ergebnisse der ALL-BFM-Studien, die in den 1980er Jahre starteten. Jede Linie steht für Kinder, die in einem bestimmten Zeitraum behandelt wurden. Je höher die Linie liegt desto mehr Kinder überleben. Die Grafik zeigt also, dass von Studie zu Studie immer mehr Kinder ihre Krebserkrankung überleben.

We Race for Kids – 10.000 Euro für den guten Zweck

Gemeinsam stark gegen Kinderkrebs war das Motto. Verschiedene Simracing-Vereinigungen, Streamer und der TS-SIMSHOP haben die beeindruckende Summe von 10.000 Euro für die St. Anna Kinderkrebsforschung gesammelt.

Die Aktion wurde von Pepposchek, dem Gründer von We Race for Kids, ins Leben gerufen – aber sie lebt von uns allen. Von einer Community, die zeigt, dass wir nicht nur auf der Rennstrecke zusammenhalten, sondern auch im echten Leben, wenn es wirklich zählt.

Eine Herzensangelegenheit, die nicht Mut verspricht, sondern auch eine Community vereint. „Jeder Beitrag, jede Spende und jeder Einsatz haben uns demnach einen Schritt näher an das Ziel gebracht, Kindern und Familien, Hoffnung und Heilung zu schenken. Wir geben nicht auf, wir kämpfen weiter – Seite an Seite als eine große Gemeinschaft. We ride as one!“ Pepposchek, Gründer We race for Kids

30 Prozent Rückfälle bei kindlicher AML: Forscherin sucht neue Schwachstellen bei Blutkrebs

Jedes dritte Kind mit akuter myeloischer Leukämie erlebt einen Rückfall – ein Problem, das Christina Horstmann von der St. Anna Kinderkrebsforschung mit einem innovativen Ansatz lösen will: Sie untersucht welche Zinkfinger-Proteine eine Rolle in der Krankheitsentwicklung spielen könnten. Dies könnte einen Weg für die Entwicklung neuer Medikamente oder Therapieformen ebnen.

Was ist AML und warum ist sie so gefährlich?

Die akute myeloische Leukämie, kurz AML, ist eine aggressive Form des Blutkrebses, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen kann. Bei dieser Erkrankung können sich die sogenannten myeloischen Vorläuferzellen nicht mehr normal weiterentwickeln. Diese Zellen sollten eigentlich zu wichtigen Blutzellen wie weißen Blutkörperchen, roten Blutkörperchen oder Blutplättchen reifen. Stattdessen kommt es zur deren unkontrollierten Vermehrung und Ansammlung im unreifen Zustand, wodurch die die normale Blutbildung gestört wird.

Heterogene Struktur erschwert Behandlung

Insgesamt 15-20 Prozent der an Leukämie erkrankten Kinder sind auf diese aggressive Leukämieform zurückzuführen. Die gute Nachricht: Die Medizin hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte bei der Behandlung von AML gemacht. Moderne Therapieansätze haben die Heilungschancen deutlich verbessert. Doch trotz dieser Erfolge erleiden noch immer 30% der betroffenen Kinder Rückfälle.

Die hohe Rückfallrate zeigt, warum die Entwicklung zielgerichteter Therapien so wichtig ist. AML ist eine äußerst heterogene Krankheit, bei der zahlreiche Gene von Mutationen betroffen sind. Dies führt zur Fehlregulation von vielen zellulären Vorgängen. Diese molekulare Vielfalt erschwert eine wirksame Behandlung und verdeutlicht den Bedarf an neuen, zielgerichteten Therapieansätzen. Was bei einem Patienten funktioniert, wirkt bei einem anderen möglicherweise nicht.

Neues Projekt erforscht molekularer Basis

Hier kommt Christina Horstmann ins Spiel. Sie ist PhD-Studentin in der Gruppe von Florian Grebien an der St. Anna Kinderkrebsforschung. In ihrem neuen Projekt widmet sie sich einer besonders interessanten Proteinfamilie: den Zinkfinger-Proteinen. Diese gehören zu einer der größten Proteinfamilien überhaupt und spielen eine wichtige Rolle in einer Vielzahl von zellulären Prozessen.

Der Fokus liegt dabei auf den sogenannten Domänen dieser Proteine. Wenn ein Protein ein Lego-Konstrukt wäre, dann könnte man sich die Domänen als einzelnen Lego-Bausteine vorstellen. Anders gesagt: Eine Domäne ist eine kleine, stabil gefaltete Struktur innerhalb eines Proteins.

Forscherin lächelt in Kamera
Christina Horstmann erhielt ein DOC-Fellowship, um AML weiter zu erforschen.
Warum Zinkfinger-Proteine so wichtig sind

Zinkfinger-Proteine sind Multitalente in unseren Zellen. Ihre namensgebenden Zinkfinger-Domänen geben ihnen nicht nur ihre Struktur und Funktion, sondern ermöglichen es ihnen auch, an verschiedenen zellulären Prozessen mitzuwirken. Sie können beispielsweise epigenetische Prozesse regulieren, beim Proteinabbau helfen oder bei der Signalübertragung innerhalb der Zelle eine Rolle spielen.

Wenn diese Prozesse gestört werden, so kann dies zur Entwicklung von AML beitragen. Obwohl bereits bekannt ist, dass Zinkfinger-Proteine eine Rolle bei der AML-Entwicklung spielen, hat sich bisher noch keine Studie gezielt auf die Domänenebene dieser Proteine konzentriert – genau hier setzt das innovative Forschungsprojekt an.

Das Ziel: Von der Grundlagenforschung zur Therapie

Ziel ist es Zinkfinger-Proteine zu identifizieren, deren Domänen eine Schlüsselrolle bei der AML-Entwicklung spielen. Ist dieses Protein einmal gefunden, könnte es als Angriffspunkt für neue Therapien dienen. Diese Herangehensweise ist besonders vielversprechend, da sie das Potenzial hat, gezielt in die Krankheitsentstehung einzugreifen, anstatt nur die Symptome zu behandeln.

Der Zinkfinger-Screen: Ein cleveres Experiment erklärt

Um dies zu erreichen, werden gezielt Gensequenzen verändert, die für bestimmte Proteine oder Domänen kodieren. Man spricht von einem „Knock-out“ oder einer Modifikation. Dafür bringt man eine Bibliothek von spezifischen genetischen Sequenzen in Zellen ein, mit deren Hilfe die Kodierung von Proteinen oder ihren Zinkfinger-Domänen gezielt ausgeschalten werden kann. In einem Screening-Ansatz kann man schließlich herausfinden, ob Zellen durch das Ausschalten von einzelnen Domänen schneller wachsen oder am Wachstum gehindert werden.

Was das Überleben der Zellen verrät

Aus dem Schicksal der Zellen lassen sich wichtige Rückschlüsse ziehen: Welche Proteine oder spezifischer welche Zinkfinger-Domänen sind für das Überleben und Wachstum der Krebszellen verantwortlich? Besonders interessant wird es, wenn die Modifizierung eines Genes dazu geführt hat, dass sich die Krebszelle nicht mehr weiter vermehrt. Diese könnten in Zukunft als therapeutische Angriffspunkte dienen.

Der große Vorteil von diesem Ansatz liegt darin, dass er sehr zielgerichtet ist: Im Gegensatz zu sogenannten Genom-weiten Screens, bei denen sämtliche Gene des Genoms ausgeschaltet werden, konzentriert sich Christina‘s Projekt auf die spezifische Familie der Zinkfinger-Proteine und deren Domänen. Diese fokussierte Herangehensweise soll neue Einblicke auf molekularer Ebene liefern, welche in Zukunft die Entwicklung von zielgerichteten Therapieformen ermöglichen könnten,

Ein Blick in die Zukunft der AML-Behandlung

Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Krebs auf molekularer Ebene zu verstehen. Jede neue Erkenntnis über die Rolle von Proteinen und deren Proteindomänen, wie im Fall der Zinkfinger bringt uns einem Ziel näher: einer Welt, in der auch Kinder mit AML eine gesunde Zukunft haben.

Neuroblastom: Neue Kombinationsmethode spürt versteckte Tumorzellen zuverlässig auf

(Wien, 04.09.2025) – Das Neuroblastom ist eine der häufigsten Krebsarten bei Kindern und besonders schwer zu behandeln, wenn winzige Reste von Tumorzellen nach der Therapie unentdeckt durch den Körper zirkulieren. Bisher übersehen herkömmliche Untersuchungsmethoden etwa 60% dieser Zellreste, was zu Rückfällen führt. Eine neue internationale Studie zeigt nun: Kombiniert man drei moderne Verfahren, so können diese versteckten Tumorzellen viel zuverlässiger aufgespürt werden. Das könnte die Behandlung und Heilungschancen betroffener Kinder erheblich verbessern.

Was ist Neuroblastom und was macht es gefährlich?

Das Neuroblastom ist der häufigste solide Tumor außerhalb des Gehirns bei Kindern. Die Überlebenschancen der kleinen Patient*innen hängen stark davon ab, wie risikoreich ihre Erkrankung eingestuft wird: Bei mehr als 90% der Hochrisiko-Patient*innen haben sich die Tumorzellen bereits bei der ersten Diagnose ins Knochenmark ausgebreitet. Noch problematischer: Der Großteil wiederkehrender Erkrankungen entsteht aus Tumorzellen, die im Knochenmark „schlummern“ – oft aus einem Zellverband, der schon bei der ersten Diagnose da war, aber unentdeckt blieb.

Warum bleiben gefährliche Krebszellen unentdeckt?

Eines der größten Probleme bei der Neuroblastom-Behandlung ist das Aufspüren der sogenannten „minimalen Resterkrankung“ – winzige Mengen von Tumorzellen, die nach der Behandlung im Körper verbleiben. Diese können durch moderne Untersuchungsmethoden aufgespürt werden, bei denen Körperflüssigkeiten wie Knochenmarkproben analysiert werden (sogenannte „Liquid Biopsies“ oder Flüssigbiopsien). Diese Verfahren sind schonender für die kleinen Patient*innen und ermöglichen eine häufigere Überwachung der Krankheit.

Was funktioniert an den bisherigen Methoden nicht?

Die herkömmlichen Untersuchungsverfahren arbeiten wie folgt: Zunächst werden Knochenmarkausstriche eingefärbt und unter dem Mikroskop betrachtet. Zusätzlich werden Gewebeproben aus dem Knochenmark auf Tumorzellen untersucht. Diese traditionellen Methoden führten jedoch zu einem alarmierenden Problem: Etwa 60% der Patient*innen, die nach den herkömmlichen Untersuchungen als krebsfrei galten, erleiden einen Rückfall.

Der Grund: Die bisherigen Methoden sind nicht empfindlich genug, können nicht alle Zelltypen erkennen und übersehen wichtige molekulare Eigenschaften der Tumorzellen. Besonders problematisch ist, dass Neuroblastom-Zellen ihren Charakter ändern können, welche möglicherweise andere Therapieansätze benötigen.

Wie funktioniert die neue kombinierte Methode?

In der internationalen Studie wurde eine Kombination aus drei hochmodernen Verfahren getestet, die sich perfekt ergänzen:

  • Automatische Immunfluoreszenz plus iFISH Analyse (AIPF): Mit dieser Methode werden Tumorzellen mit bestimmten Farbstoffen sichtbar gemacht und automatisiert erkannt. Selbst einzelne Tumorzellen unter Millionen gesunder Zellen können so aufgespürt werden. Wenn dabei nur sehr wenige Zellen gefunden werden, wird anschließend ein Verfahren namens iFISH angewandt. Dieses prüft die gefundenen Zellen auf genetische Veränderungen, die typisch für das Neuroblastom sind.

Wichtig ist auch, dass mit dieser Methode untersucht werden kann, ob und wieviel von dem Molekül GD2 auf Tumorzellen gefunden wird, da Patient*innen mit Hoch-risiko-Neuroblastom eine gegen GD2 gerichtete Immuntherapie erhalten.

  • Molekulare Analyse für adrenerge Zellen: Diese hochempfindliche Methode erkennt spezielle Marker von Tumorzellen im Knochenmark und ist besonders gut darin, sehr geringe Mengen von Tumorzellen aufzuspüren.
  • Molekulare Analyse für mesenchymale Zellen: Diese Methode identifiziert die bisher noch nicht gut erforschten, aber möglicherweise behandlungsresistenten mesenchymalen Neuroblastom-Zellen, die von den anderen Verfahren übersehen werden könnten.
Kombinierte Methode findet versteckte Tumorzellreste verlässlicher

Zusammen mit einem internationalen Team untersuchte Sabine Taschner-Mandl 509 Knochenmarkproben von 108 Hochrisiko-Neuroblastom-Patient*innen aus Zentren in Österreich und den Niederlanden. Dabei zeigte sie, dass die kombinierte Methode deutlich mehr Fälle mit versteckten Krebszellen erkannte als die herkömmlichen Verfahren. Besonders die molekulare Analyse für adrenerge Zellen zusammen mit der AIPF-Methode erwies sich als außerordentlich empfindlich für das Aufspüren geringer Tumorzellmengen, während die AIPF-Methode zusätzlich wertvolle zusätzliche Informationen über mögliche Angriffspunkte für Immuntherapien lieferte.

Probenentnahme könnten optimiert werden

Die Studie lieferte eine weitere wichtige Erkenntnis: Bei der Erstdiagnose lässt sich typischerweise eine hohe Anzahl von Tumorzellen nachweisen, und zwar meist im Knochenmark auf beiden untersuchten Seiten. Bei versteckten Tumorzellresten während und nach der Behandlung ist dagegen häufiger nur eine Seite betroffen. Entsprechend könnte es künftig ausreichen, die Knochenmarkprobe bei der Erstdiagnose nur einseitig zu entnehmen. Eine beidseitige Entnahme wäre für die Nachsorge reserviert, wenn sich nur noch sehr wenige Tumorzellen im Knochenmark befinden. Das reduziert die Patientenbelastung.

Lässt sich die neue Methode als Standardverfahren einsetzen?

Ein entscheidender Aspekt der Studie war außerdem die Bewertung, ob sich die hochempfindlichen Untersuchungsverfahren im Vergleich zu den bisherigen Standard-Methoden auch in der Praxis bewähren. Die Ergebnisse zeigen: Es ist machbar, diese modernen Techniken mit den herkömmlichen Untersuchungen zu kombinieren und das sogar in einem internationalen Netzwerk verschiedener Kliniken. Besonders beeindruckend ist, dass die hochempfindlichen Analysen bereits aus sehr kleinen Knochenmarkproben zuverlässige Ergebnisse liefern.

Was bedeutet das für betroffene Patient*innen?

Die neuen Methoden ermöglichen es, das Voranschreiten der Krankheit und Rückfälle früher zu erkennen. Dadurch können Ärzt*inne rechtzeitig eingreifen und die Behandlung individuell anpassen. Zusätzlich können Veränderungen der Tumorzellen und potenzielle Angriffspunkte für Immuntherapien überwacht werden, was dabei hilft Therapieresistenzen und mögliche Rückfälle besser zu verstehen.

Die Studie zeigt außerdem, dass die kombinierten hochempfindlichen Untersuchungsverfahren machbar und effektiv sind, auch wenn sie in verschiedenen Ländern und Krankenhäusern angewendet werden. Das ebnet den Weg für standardisierte und präzisere Untersuchungen weltweit.

Insgesamt könnten diese Fortschritte die Behandlungsergebnisse für Kinder mit Neuroblastom erheblich verbessern, indem sie maßgeschneiderte Behandlungsstrategien und frühere Interventionen ermöglichen. Für betroffene Familien bedeutet dies: bessere Überwachung, präzisere Behandlung und letztendlich größere Hoffnung auf Heilung.

Publication

Gelineau, N.U., Bozsaky, E., van Zogchel, L.M.J. et al. Sensitive detection of minimal residual disease and immunotherapy targets by multi-modal bone marrow analysis in high-risk neuroblastoma – a multi-center study. J Exp Clin Cancer Res 44, 224 (2025). https://doi.org/10.1186/s13046-025-03481-w

September im Zeichen von Hoffnung, Forschung und Solidarität

(Wien, 2025) Wenn weltweit Wahrzeichen in Gold erstrahlen, ist es ein sichtbares Zeichen für Solidarität und Empathie: Jedes Jahr erkranken rund 400.000 Kinder und Jugendliche weltweit an Krebs – in Österreich sind es etwa 300-350. Der Childhood Cancer Awareness Month, der jährlich im September begangen wird, macht auf die besonderen Herausforderungen von Kindern mit Krebs und ihren Familien aufmerksam.

Kinderkrebs ist eine seltene, aber gravierende Erkrankung. Die Diagnose trifft Familien oft völlig unvorbereitet. Anders als bei Erwachsenen, bei denen äußere Risikofaktoren eine große Rolle spielen, liegen die Ursachen bei Kindern häufig in spontan auftretenden genetischen oder epigenetischen Veränderungen. „Diese Mutationen entstehen meist spontan, ohne erkennbare Ursache und machen viele kindliche Krebserkrankungen besonders aggressiv“, erklärt Ass.-Prof. Dr. Eleni Tomazou, Wissenschaftliche Interim-Co-Direktorin der St. Anna Kinderkrebsforschung.

„Wir forschen für betroffenen Kinder, und entwickeln gemeinsam bessere Therapien und spezialisierte Diagnostik“, so Dr. Sabine Taschner-Mandl, Wissenschaftliche Interim-Co-Direktorin der St. Anna Kinderkrebsforschung. Der September ist daher ein wichtiges Signal, sind sich die beiden Wissenschafterinnen einig: Denn die Forschung arbeite intensiv daran, die genetischen und molekularen Grundlagen von Kinderkrebs zu verstehen und gezielte Therapien zu entwickeln, die direkt an der Quelle ansetzen, nämlich bei den genetischen Fehlern, die das unkontrollierte Zellwachstum auslösen.

Internationale Bewegung mit österreichischer Beteiligung
Die St. Anna Kinderkrebsforschung setzt sich dafür ein, Kinderkrebs heilbar zu machen. ©Harald Eisenberger

Der Childhood Cancer Awareness Month wurde in den 1990er-Jahren von betroffenen Eltern in den USA initiiert und hat sich rasch zu einer weltweiten Bewegung entwickelt. Seither wird das Thema Kinderkrebs dank der Unterstützung von internationalen Organisationen wie Childhood Cancer International und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. In den USA wurde der September im Jahr 2012 sogar offiziell zum National Childhood Cancer Awareness Month erklärt. Das war ein wichtiger Meilenstein, um die nationale Aufmerksamkeit zu erhöhen und die Erforschung von Kinderkrebs zu fördern.

Auch in Österreich ist der Awareness-Monat fest etabliert. Institutionen wie die spendenbasierte St. Anna Kinderkrebsforschung informieren in diesem Zeitraum über die Krankheit und motivieren dazu, selbst aktiv zu werden und zu spenden. Denn: trotz beachtlicher Fortschritte bestehen weiterhin große Herausforderungen:

  • Krebsentstehung: Der Ursprung vieler Krebsarten ist noch immer nicht vollständig geklärt
  • Langzeitfolgen: Viele Kinder überleben ihre Krebserkrankung, leiden jedoch an Spätfolgen
  • Fehlende spezifische Therapien: Gerade seltene und besonders aggressive Krebsarten benötigen gezielte, auf Kinder abgestimmte Forschung und Therapien.
Forschung als Hoffnungsträger
Die St. Anna Kinderkrebsforschung schenkt krebskranken Kindern Hoffnung.

Dank jahrzehntelanger Anstrengungen liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Kinderkrebs in Österreich mittlerweile bei mehr als 80 Prozent. Bei bestimmten Krebsarten sind die Chancen sogar noch höher. Möglich wird das vor allem durch die enge Verzahnung von Forschung und klinischer Versorgung – eine Brücke, die an der St. Anna Kinderkrebsforschung dem St. Anna Kinderspital in Wien beispielhaft gelebt wird. Hier verbindet sich die unmittelbare Betreuung der jungen Patient*innen mit international anerkannter Forschung zu Entstehung, Diagnose und Behandlung von Kinderkrebs. Doch solange noch ein Kind an Krebs stirbt, bleibt viel zu tun.

„Der September ist mehr als ein Monat im Kalender“, betont Univ.-Prof. DDr. Caroline Hutter, Institutsleiterin der St. Anna Kinderkrebsforschung und Ärztliche Direktorin des St. Anna Kinderspitals. „Er ist ein Aufruf zum Handeln, denn jedes Kind verdient die Chance auf Heilung.“

Fußwallfahrt nach Mariazell bringt Spenden für die St. Anna Kinderkrebsforschung

Foto v.l.n.r: Bernhard Dewitz, Wolfgang Apolin, Reinhard Orense (St. Anna Kinderkrebsforschung) und Georg Büttner

Im Juli 2025 fand die letzte viertägige Fußwallfahrt der Pfarre St. Georg Kagran nach Mariazell statt – ein gemeinschaftliches Ereignis, das über viele Jahre hinweg Menschen verbunden hat.

Bei jeder Wallfahrt wurde ein Unkostenbeitrag erhoben, aus dem die laufenden Ausgaben wie Busfahrten, Treibstoff, Verpflegung, Apotheke und die traditionelle Wallfahrer-Suppe finanziert wurden. Dank umsichtiger Planung und zahlreicher Naturalspenden – etwa durch den Verzicht auf Treibstoffkosten der Begleitfahrer oder die Übernahme von Zukäufen – konnte sich die Wallfahrtskassa über die Jahre hinweg stetig füllen.

Im Rahmen der Vorbereitung zur letzten Wallfahrt entschied das Organisationsteam einstimmig, den verbliebenen Überschuss einem guten Zweck zu widmen: der St. Anna Kinderkrebsforschung. Zusätzlich wurde der Betrag durch freiwillige Spenden der diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergänzt, sodass schließlich eine beeindruckende Summe von € 3.000,- zusammenkam.

Am 20. August 2025 wurde der Spendenbetrag feierlich an Herrn Reinhard Orense von der St. Anna Kinderkrebsforschung, übergeben.

„Ein herzliches Dankeschön gilt allen Teilnehmern, den vielen Helfern sowie allen Spendern – auch jenen, die über die Jahre mit Naturalien unterstützt haben. Ihr gemeinsames Engagement hat diesen wertvollen Beitrag möglich gemacht“ so Reinhard Orense im Rahmen der Spendenübergabe in Wien.

Überlebensraten bei Kinderkrebs: Aktuelle Zahlen und wie sie entstehen

Warum stammen die neuesten Überlebensraten nicht aus dem aktuellen Jahr?

Bestimmt sind Sie auf diesem Artikel gelandet, weil Sie nach den Überlebensraten bei Kinderkrebs suchen – am liebsten noch aus dem aktuellen Jahr. Eine scheinbar einfache Frage mit einer überraschend komplexen Antwort. Denn sie führt uns zu einer grundsätzlichen Grundfrage der Medizin: Wann genau hat ein Kind den Krebs „überlebt“? Wenn der Tumor verschwunden ist? Nach dem ersten Jahr ohne Rückfall? Oder erst nach zehn Jahren?

Üblicherweise sprechen Mediziner*innen von Heilung, wenn Patient*innen dieselbe Lebenserwartung haben wie gesunde Menschen. Die meisten Studien sehen es pragmatischer: Ein Kind gilt dann als „Survivor“, wenn es fünf Jahre nach der Krebsdiagnose noch lebt.

Das magische Zeitfenster: Fünf Jahre

Diese Zeitspanne von fünf Jahren ist nicht willkürlich gewählt. Tatsächlich beobachten Forscher*innen nach fünf Jahren ein „Plateau“ in den Überlebenskurven. Das bedeutet, dass es bei Kindern, die bereits 5 Jahre überlebt haben, kaum noch zu Todesfällen durch ihre ursprüngliche Krebserkrankung kommt. Ein längeres Beobachten macht daher für eine allgemeine Aussage keinen großen Unterschied.

Von einzelnen Geschichten zur mutmachenden Zahl

Die Aufgabe von den Studien der sogenannten Krebsregister ist es, einen Status-Quo zu liefern. Damit zeigen sie auf wo Handlungsbedarf besteht. Anders als klinische Studien, folgen sie also keiner spezifischen Forschungsfrage zur Therapieverbesserung.

Doch wie berechnet man bei diesen Studien die Überlebensraten? Der Prozess beginnt mit strenger Anonymisierung aller Patientendaten unter höchsten rechtlich geregelter Datenschutzstandards. Anschließend berücksichtigen Wissenschafter*innen verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht und Tumorart – nur so kommt es zu vergleichbaren Aussagen.

Zusätzlich muss bedacht werden, dass Kinder, die erst am Ende des ausgewählten Studienzeitraumes erkrankt sind, meist keine vollen 5 Jahre beobachtet werden können. Hier helfen sich Forscher*innen mit bewährten statistischen Methoden, die auf den Erfahrungen der früher erkrankten Kinder aus derselben Studie basieren.

Nach dieser umfangreichen Vorarbeit können die Forscher*innen dann vergleichen, wie viele der Patient*innen vom Beginn der Studie nach den 5 Jahren noch lebt. Dieser Prozentsatz bildet schließlich die Überlebensrate.

Historische Überlebensraten bei Kinderkrebs

Die Überlebensraten entwickelten sich seit den 1940er Jahren einen bemerkenswerten positiven Trend. Während die Forschung das Verständnis von Krebs auf molekularer Ebene vorantreibt und so zur Entwicklung neuer Therapieansätze führt, ermöglichen klinische Studien die systematische Testung neuer Therapien, um deren Sicherheit und Wirkung zu gewährleisten sowie bestehende Behandlungen gezielt zu verbessern.

Während in den 70er Jahren noch jedes zweite Kind an seiner Erkrankung starb, so zeigt sich heute ein ganz anderes Bild: Durchschnittlich werden etwa 85% der Kinder in Österreich zwischen 0 und 14 Jahren wieder gesund. Bei den lymphatischen Leukämien sind es sogar 95%!

Aktuelle Überlebensraten bei Kinderkrebs
KrebsartFünf-Jahres-Überlebensrate*
Lymphatische Leukämien95,0 %
Akute myeloische Leukämien75,0 %
Hodgkin-Lymphome100 %
Non-Hodgkin-Lymphome92,0 %
Neuroblastome und Ganglioneuroblastome79,3 %
Retinoblastome98,1 %
Nierentumore (inkl. Wilms-Tumor)89,1 %
Lebertumore66,7 %
Osteosarkome60,4 %
Ewing-Sarkome78,0 %
Rhabdomyosarkome76,9 %
Keimzellentumore86,1 %
Karzinome der Schilddrüse100 %
Malignes Melanom94,1 %

*Beobachtungszeitraum 2010-2019, Quelle: Statistik Austria, Krebserkrankungen in Österreich 2025

Können die Überlebensraten noch weiter steigen?

Die Antwort lautet eindeutig: Ja! Jede neue Studie, jeder Therapiedurchbruch, jede innovative Behandlungsmethode trägt dazu bei, dass noch mehr Kinder ihre Krebserkrankung überwinden. Denn noch immer erkranken in Europa etwa 35.000 Kinder jährlich an Krebs und 6.000 von ihnen sterben. Damit bleibt Krebs die häufigste Todesursache durch Krankheit bei Kindern, die älter als 1 Jahr sind.

So lange auch nur ein einziges Kind an Krebs stirbt gibt es noch viel zu tun. Deshalb widmen sich bei der St. Anna Kinderkrebsforschung 15 spezialisierte Forschungsgruppen in Zusammenarbeit mit Ärzt*innen des St. Anna Kinderspitals verschiedenen Aspekten des Kinderkrebses, um so das Verständnis von dieser Erkrankung voranzutreiben und zur Entwicklung von neuen Therapien beizutragen. Denn jede Krebsart hat ihre eigenen Besonderheiten und erfordert einen vielschichtigen Forschungsansatz im Kampf gegen Kinderkrebs.

Brücke zur Klinik: Prof. Kaan Boztug für seine Forschung an Immundefekten mit klinischer Relevanz ausgezeichnet

(Wien, August 2025) Prof. Dr. Kaan Boztug erhielt den renommierten Novartis-Preis für therapierelevante immunologische Forschung 2025. Der Kinderarzt und Experte für seltene Erkrankungen des Immunsystems und der Blutbildung verknüpft in seinen Arbeiten Klinik und Forschung. So gelingt es Prof. Boztug, molekulare Erkenntnisse unmittelbar in die Versorgung junger Patient*innen zu überführen – ein Ansatz, der seinen wissenschaftlichen Durchbrüchen besondere klinische Relevanz verleiht. 

Prof. Boztugs Fachgebiet ist die Erforschung angeborener Immundefekte (Inborn Errors of Immunity, IEI) sowie die Entschlüsselung der molekularen Grundlagen vererbter Syndrome des Knochenmarkversagens. Seine Forschungsgruppe arbeitet an der Aufdeckung der molekularen Prozesse bei Immun(dys)regulierung, einschließlich Autoimmunität und Krebsprädisposition im Kindesalter. Boztug hatte eine führende Rolle bei der initialen Beschreibung und molekularen Charakterisierung von mehr als 20 bisher unbekannten Krankheiten.

„Die Vision unseres Forschungsteams und des gesamten Institutes wird es sein, in naher Zukunft auch jenen Kindern dauerhaft zu helfen, die mit den vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten noch nicht nachhaltig geheilt werden können. Dieser Anspruch prägt auch meine Arbeit und ist gleichzeitig der Antrieb für die leidenschaftliche und konsequente Weiterentwicklung unserer Forschungstätigkeit“, sagt Boztug. Durch seine Doppelrolle als Kliniker und Wissenschaftler ist es ihm ein besonderes Anliegen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten zu nutzen.

Über Kaan Boztug

Prof. Dr. Kaan Boztug © Ian Ehm

Kaan Boztug ist seit Februar 2025 Professor (W3) der Universität Bonn und Direktor der Klinik für Pädiatrische Immunologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und Projektleiter am Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn am UKB, sowie Forschungsgruppenleiter (bis Januar 2025 Wissenschaftlicher Direktor) an der St. Anna Kinderkrebsforschung, Adjunct PI am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW und Professor für Kinderheilkunde und Entzündungsforschung an der Medizinischen Universität Wien. Seine Arbeiten wurden unter anderem durch einen ERC Starting (ImmunoCore, 2012-2018) und einen ERC Consolidator Grant (iDysChart, 2019-2025) unterstützt.

Über den Novartis-Preis für therapierelevante immunologische Forschung

Immunologische Grundlagenforschung besitzt ein hohes Potential für die Entwicklung von innovativen immuntherapeutischen Ansätzen. Dabei ist die erfolgreiche Translation – die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die medizinische Praxis – von neuen Erkenntnissen aus der Immunologie immer noch eine große Herausforderung und erfordert ein hohes Maß an Interdisziplinarität. Deshalb vergibt die Deutsche Gesellschaft für Immunologie in Zusammenarbeit mit der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung alle zwei Jahre den Novartis-Preis für therapierelevante immunologische Forschung. Mit diesem, mit 10.000 EUR dotierten Preis sollen Arbeiten ausgezeichnet werden, die eine Brücke zwischen immunologischer und klinischer Forschung schlagen. Der Wissenschaftspreis ist diesmal zweigeteilt und geht auch an Prof. Dr. Evelyn Ullrich.

Warum ist Forschung wichtig?

Krebs bei Kindern ist anders als bei Erwachsenen. Junge Patient*innen benötigen maßgeschneiderte Behandlungsansätze, die ihre besonderen biologischen Bedürfnisse berücksichtigen. Die Forschung an der St. Anna Kinderkrebsforschung macht genau das möglich: Sie bringt neueste wissenschaftlich-experimentelle Erkenntnisse mit den klinischen Bedürfnissen der Ärzt*innen in Einklang.

Durch die enge Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung können wir die Basis für Behandlungen schaffen, die nicht nur wirksamer sind, sondern auch schonender für die jungen Körper. Unser Ziel ist es, jedem Kind die bestmögliche, individuell angepasste Therapie zu bieten und dabei die Lebensqualität während und nach der Behandlung zu verbessern.

Eine Forscherin trägt orangene Handschuhe und pipettiert
©GilbertNovy

Was hat die Forschung bereits erreicht?

Die Erfolge der letzten 37 Jahre Forschung an der St. Anna Kinderkrebsforschung sind beeindruckend und retten täglich Kinderleben:

Dramatische Verbesserung der Überlebensraten: In den 60er Jahren starb noch jedes zweite Kind an Krebs. Heute überleben bei vielen Krebsarten über 80% der Patient*innen. Bei der häufigsten Kinderleukämie (ALL) werden sogar 95% der betroffenen Kinder wieder gesund. Diese Erfolge verdanken wir intensiver Forschung und unserem wachsenden Verständnis von Krebserkrankungen.

Knochenmarktransplantation: Früher kamen Eltern wegen Gewebeunverträglichkeit nicht als Knochenmarkspender für ihre Kinder in Frage. Wir waren auf Fremdspender*innen angewiesen, und die Suche nach diesen blieb oft ohne Erfolg. Heute können wir das Blut eines Elternteils so aufbereiten, dass es für eine Knochenmarktransplantation verwendet werden kann. Diese oft einzige Therapieoption lässt sich dadurch schneller und zuverlässiger anwenden.

Präzisionsmedizin in der Praxis: Neue molekularbiologische und immunologische Methoden helfen uns, Leukämien und solide Tumoren schneller zu diagnostizieren und viel präziser vorherzusagen, wie die Krankheit verlaufen wird. Dadurch können wir die Behandlung gezielt an die jeweilige Erkrankung anpassen – mit dem Ergebnis wirksamerer Therapien bei weniger Nebenwirkungen.

Früherkennung von Rückfällen: Durch unsere entwickelten Methoden können wir geringste Mengen an Tumorzellen im Knochenmark oder Blut identifizieren und so drohende Rückfälle früh erkennen und rasch bekämpfen. Bei ALL, der häufigsten Leukämieart, können wir bereits zwölf Wochen nach der Erstdiagnose die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalles abschätzen und die Therapie individuell abstimmen.

Flüssigbiopsien beim Hochrisiko-Neuroblastom: Bei 50% der betroffenen Neuroblastom Patient*innen besteht das Risiko, dass sie auf die Therapien nicht ansprechen und einen Rückfall erleben. Statt der teuren und invasiven Knochenmarkuntersuchung, werden nun Flüssigbiopsien etabliert. Mittels Blutprobe kann im Labor festgestellt werden, ob das Kind auf die Therapie anspricht, oder ob ein Rückfall droht.

Internationale Anerkennung: Die St. Anna Kinderkrebsforschung zählt heute zu den renommiertesten Adressen weltweit, wenn es um Expertise bei Kinderkrebs geht. Unsere Forschungsergebnisse fließen in internationale Behandlungsstandards ein und helfen Kindern auf der ganzen Welt. Zudem sind wir Mitglied im Europäischen Referenznetzwerk für Kinderkrebs (ERN PaedCan), einem EU-weiten Netzwerk, das Fachwissen vermittelt, virtuelle Tumorboards ermöglicht und so grenzüberschreitend hochwertige Kinderkrebsvorsorge gewährleistet – ganz gleich, wo ein Kind lebt.

©LeilaWinkler

Was wird bei uns geforscht?

Mit mehr als 150 Mitarbeiter*innen in fünfzehn spezialisierten Forschungsgruppen arbeiten wir in verschiedenen Forschungsclustern daran, die Kinderkrebsforschung kontinuierlich voranzutreiben:

Leukämie

Leukämie ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern und betrifft das blutbildende System. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Leukämien bei Kindern sind bislang weitgehend unklar. Fest steht, dass die Krankheit mit einer Veränderung im Erbgut der Zelle einhergeht und seinen Ursprung im Knochenmark hat.

Die Herausforderung liegt darin, dass die Krankheit sehr schnell voranschreitet und eine sofortige, präzise Behandlung erfordert. Die akute lymphatische Leukämie kann bei Ausbleiben einer Behandlung innerhalb weniger Monate zum Tod führen. Doch Therapien müssen nicht nur schnell erfolgen, sondern auch individuell an die Bedürfnisse von Kindern angepasst werden, um bestmögliche Heilungschancen bei minimalen Nebenwirkungen zu erreichen.

Unsere Forschungsschwerpunkte

  • Immundiagnostik: Wir entwickeln fortschrittliche Verfahren zur Messung minimaler Resterkrankung und nutzen maschinelles Lernen für präzisere Diagnostik
  • Biologie von Onkoproteinen der pädiatrischen Leukämie: Wir erforschen die Rolle der Onkoproteine bei der Leukämieentstehung, um neue Wirkstoffziele zu identifizieren
  • Pädiatrische Leukämiebiologie: Wir untersuchen nicht-kodierende Genomregionen und epigenetische Faktoren, die zur Therapieresistenz beitragen
  • Genetik von Leukämien: Wir identifizieren genetische Veränderungen, die an der Entstehung, Entwicklung und dem Voranschreiten von Leukämie beteiligt sind
  • Molekulare Mikrobiologie: Wir erforschen die Architektur von Subklonen bei Ph-positive Leukämien wie der CML oder ALL.
Solide Tumore

Solide Tumore sind feste Gewebswucherungen, die sich von Blutkrebs (Leukämie) unterscheiden. Bei Kindern sind sie nach Leukämien die zweithäufigste Krebsart. An der St. Anna Kinderkrebsforschung erforschen wir intensiv drei besonders relevante solide Tumore des Kindesalters:

Das Neuroblastom ist der häufigste solide Tumor bei Kleinkindern und kann sehr unterschiedliche Verläufe zeigen – von spontaner Heilung bis hin zu aggressiver Metastasierung. Das Ewing-Sarkom ist ein seltener, aber hochaggressiver Knochentumor, der hauptsächlich Kinder und Jugendliche betrifft. Die Langerhans-Zell-Histiozytose (LCH) ist eine seltene Erkrankung, bei der sich bestimmte Immunzellen unkontrolliert vermehren. Detaillierte Informationen zu diesen Krebsarten finden Sie in unserem Krebslexikon.

Unsere Forschungsschwerpunkte:

  • Tumorbiologie: Wir untersuchen die Entstehung und Entwicklung des Neuroblastoms und entwickeln präzisionsmedizinische Ansätze zur Behandlung von Kindern mit malignen Tumoren
  • Molekularbiologie solider Tumoren: Unsere Forschung konzentriert sich vorwiegend auf die Entstehung und Progression bösartiger Knochentumoren und erforschen dabei neue Therapieansätze durch 3D-Tumormodelle
  • LCH-Biologie: Wir erforschen die zelluläre Vielfalt in LCH-Läsionen, um krankheitsspezifische Behandlungsmodelle entwickeln zu können
  • Tumorentstehung im Kindesalter: Wir erforschen, warum manche Zellen mit Mutationen bösartig werden und andere nicht
  • Epigenom-basierte Präzisionsmedizin: Wir untersuchen, wie Fusionsproteine gesunde Zellen auf Bösartigkeit umprogrammieren, um gezielte Therapien für Sarkome zu entwickeln
Immunologie/Hämatologie/Immuntherapie

Das Immunsystem von Kindern funktioniert anders als das von Erwachsenen. Gleichzeitig bietet es große Chancen für innovative Behandlungsansätze. Die Herausforderung: Wie können wir das körpereigene Immunsystem so stärken und lenken, dass es Krebszellen effektiv bekämpft, ohne gesunde Zellen zu schädigen?

Unsere Forschungsschwerpunkte:

Bioinformatik & Modelle

Moderne Krebsforschung generiert riesige Datenmengen. Die Herausforderung: Wie können wir aus genetischen Daten, Behandlungsverläufen und Patientencharakteristika die richtigen Schlüsse ziehen? Unsere Bioinformatik-Experten entwickeln computergestützte Modelle, die dabei helfen, Krankheitsverläufe vorherzusagen und optimale Behandlungsstrategien zu identifizieren.

Unsere Forschungsschwerpunkte:

  • Krebsentwicklung und Genomik: Wir untersuchen die Entwicklung und die Mutationsprozesse bei pädiatrischen Krebserkrankungen, um zu verstehen, warum Patienten unterschiedlich auf die Behandlung ansprechen
  • Entwicklungsbiologie und Krebsgenomik: Wir wenden moderne Genomik-Technologien und computergestützte Analysen an, um mittels Statistik und maschinellen Lernen das molekulare Gerüst der Krebsentstehung verstehen zu lernen.
Klinische Studien

Die beste Forschung nützt nichts, wenn sie nicht bei den Patient*innen ankommt. Bevor neue Behandlungen routinemäßig eingesetzt werden können, müssen diese sicher und wirksam sein. Unsere klinischen Studien testen neue Therapieansätze systematisch und schaffen die Brücke zwischen Laborforschung und Patientenversorgung.

Zellkulturen in der Krebsforschung: Ein Blick ins Labor

In dem hellen Labor mit den großen Fensterwänden sitzen drei Forscherinnen, die Hände unter einer Sterilwerkbank. Mit präzisen Griffen setzen sie Filterspitzen auf und transportieren mit einer Pipette scheinbar Flüssigkeiten von einer Petrischale in eine andere. Doch es ist nicht irgendeine „Flüssigkeit“ – es sind Zellkulturen und sie werden gerade gefüttert.

Die Zellkulturen werden mit Pipetten transportiert
Die Forscherin überträgt die Zellkulturen in ein neues Medium.

Was sind Zellkulturen?

Zellkulturen sind Zellen, die außerhalb eines lebenden Organismus unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet werden. In der Krebsforschung sind das meist verschiedene Krebszellen, die als Basis für viele Experimente dienen: In dem einen Experiment schaltet eine Forscherin beispielsweise bestimmte Proteine in den Zellen aus, um zu sehen, ob sie sich dann immer noch vermehren. Eine andere Forscherin hingegen testet verschiedene Wirkstoffe an den Zellen, um so neue Therapiemöglichkeiten zu finden.

Warum Zellen einen „Hausputz“ brauchen

Zellkulturen wachsen und vermehren sich – das Wuchern ist sogar ein typisches Merkmal von Krebszellen. Das funktioniert aber nur, wenn ausreichend Platz und Nährstoffe vorhanden sind. Andernfalls sterben die Zellen und Abfallstoffe sammeln sich an, was die Gesundheit der noch lebenden Zellen beeinträchtigt. Ähnlich wie bei einem Aquarium wird deshalb regelmäßig das Nährmedium erneuert, um eine gesunde Umgebung zu gewährleisten.

Die Zellkultur wird unter dem Mikroskop angesehen
Zellkulturen müssen regelmäßig auf ihre Gesundheit geprüft werden.

Aus dem Tiefschlaf ins Labor

Wenn die Zellen gerade nicht gebraucht werden, „schlafen“ sie eingefroren in flüssigem Stickstoff oder bei minus 80 Grad Celsius. Hier schützt sie ein spezielles Gefriermedium vor Kälteschäden. Was im Kühlschrank lagert, ist dabei ganz unterschiedlich: Manchmal sind es noch „unberührte“ Zellen für neue Experimente, manchmal aber auch Zellen mitten im Versuch. Diese können nach dem Auftauen genau dort weiterverwendet werden, wo das Experiment unterbrochen wurde.

Vor der Verwendung werden die Zellen zunächst aufgetaut und je nach Experiment in kleine Multiwellplatten und später in größere Kulturschalen überführt. Anschließend wachsen sie bei 37 Grad Celsius in einem Inkubator weiter. Die Forschenden kümmern sich regelmäßig um die Kulturen: Etwa alle zwei Tage werden die Zellen gesplittet und mit frischem Nährmedium versorgt.

Die Zellkultur wird in eine Zentrifuge gegeben
Um tote Suspensionszellen von den lebenden zu trennen, werden sie zentrifugiert.

Wenn es zu eng wird: Das Splitten

Liegen die Zellen zu dicht aneinander, müssen sie gesplittet werden – also verdünnt und in neue Kulturschalen überführt. Dabei gibt es je nach Zellart verschiedene Vorgehensweisen: Sogenannte Adhärente Zellen haften am Boden der Kulturschale und werden vor dem Splitten mit einem Puffer gewaschen, um tote Zellen zu entfernen. Anschließend werden die lebenden Zellen durch ein Medium und vorsichtiges Pipettieren vom Boden abgelöst.

Suspensionszellen hingegen schwimmen frei im Medium. Tote Zellen entfernen sich hier meist beim regulären Mediumwechsel von selbst. Zeigen jedoch viele Zellen Anzeichen von Stress oder Absterben, wird die Kultur zentrifugiert: Die lebenden Zellen setzen sich dabei am Boden des Röhrchens ab, während tote Zellen im Überstand verbleiben. Beide Zellarten werden nach dem Splitten gezählt, verdünnt und in frischem Medium weiterkultiviert.

Wie überprüft man die Qualität von Zellkulturen?

Zur Kontrolle der Zellvitalität verwenden die Forscher*innen spezielle Färbemethoden. Ein Farbstoff markiert tote Zellen, während lebende ungefärbt bleiben. Mit einem Zählgerät lässt sich anschließend die Anzahl lebender und toter Zellen quantifizieren.

Die Häufigkeit der Pflege hängt übrigens von der Zelllinie ab: Während Stammzellen täglich versorgt werden müssen, reicht es bei den meisten Krebszelllinien alle zwei Tage. Um an Wochenenden nicht ins Labor kommen zu müssen, wird am Freitag oft eine geringere Zellzahl angesetzt – so haben die Zellen mehr Platz und überstehen das Wochenende problemlos.

Tabletten werden aus einer Schatulle in die Handfläche geleert
Mit Zellkulturen können auch verschiedene Medikamente auf ihre Wirkung auf Krebszellen getestet werden.

Wie tragen Zellkulturen zur Entwicklung neuer Medikamente bei?

In unseren Laboren arbeiten die Forscher*innen größtenteils mit Krebszelllinien verwendet. Mit diesen untersuchen sie molekulare Faktoren und Mechanismen, die eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen. Zudem testen sie, welchen Einfluss bestimmte Wirkstoffe auf Krebszellen haben.

Die Forscher*innen nutzen dafür oft die „Genschere“ CRISPR-Cas9, um bestimmte Gene auszuschalten. Abhängig vom Experiment ist ein Effekt nach etwa drei Tagen bis zu zwei Wochen sichtbar.

Ähnlich verhält es sich beim Testen verschiedener Medikamente: Je nach Wirkmechanismus kann eine Wirkung bereits nach etwa einer Stunde, in anderen Fällen aber erst nach mehreren Tagen nachgewiesen werden. Größere und langwierigere Experimente sind die sogenannten Screens – dabei lassen die Forscher*innen die Zellen von einer bis zu fünf Wochen lang wachsen, um einen gesamten Effekt zu beobachten.

Noch geduldiger müssen sie sein, wenn sie Zellen resistent gegen ein Medikament machen wollen: Dabei wird die Medikamenten-Konzentration nach und nach erhöht, sodass nur widerstandsfähigste Zellen überleben. Das kann tatsächlich bis zu einem halben Jahr dauern.

Doch davon lassen sich unsere Forscher*innen nicht abschrecken. Sie wissen: ihre Arbeit hilft dabei, Krebs besser zu verstehen und zielgerichtete Therapien mit minimalen Nebenwirkungen zu entwickeln. Was heute in der Zellkultur getestet wird, könnte morgen Leben retten.

IGF-1 als „Zündschlüssel“ für Knochenkrebs: Wiener Forschungsteam entschlüsselt Entstehung des Ewing-Sarkoms

Ein Forschungsteam unter Leitung von Heinrich Kovar, Principal Investigator an der St. Anna Kinderkrebsforschung (St. Anna CCRI) in Wien, hat einen zentralen Mechanismus bei der Entstehung des Ewing-Sarkoms entdeckt. Die im Fachjournal Cell Reports veröffentlichte Studie zeigt, wie das Zusammenspiel eines Krebsfusionsgens mit hormonellen Veränderungen während der Pubertät die Entwicklung dieser aggressiven Krebserkrankung auslöst.

Das Ewing-Sarkom zählt zu den aggressivsten Formen von Knochenkrebs und betrifft hauptsächlich Jugendliche. Trotz intensiver Forschung blieb bislang unklar, warum das charakteristische Krebsfusionsgen EWS::FLI1 allein nicht ausreicht, um die Erkrankung auszulösen.

Die nun im Fachmagazin Cell Reports veröffentlichte Studie zeigt: Erst das Zusammenspiel von EWS::FLI1 mit dem Wachstumshormon IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) führt zur malignen Transformation embryonaler Knochenvorläuferzellen. „Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Ewing-Sarkom möglicherweise schon im Embryonalstadium vorbereitet wird, aber erst durch hormonelle Veränderungen während der Pubertät zur Krebserkrankung wird“, erklärt Studienleiter Heinrich Kovar. „IGF-1 wirkt dabei wie ein Zündschlüssel, der eine zuvor stille Prädisposition in Gang setzt.“

Wie der Tumor „startet“

In präklinischen Mausmodellen gelang es dem Team, den Krankheitsverlauf nachzustellen. Während Knochenzellen mit dem EWS::FLI1-Fusionsgen allein keine Tumoren entwickelten, führte die zusätzliche Exposition gegenüber hohen IGF-1-Spiegeln – vergleichbar mit den Konzentrationen während des menschlichen Pubertätswachstums – zur Entstehung von Tumoren, die in Aussehen und Verhalten dem menschlichen Ewing-Sarkom stark ähnelten.

Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Protein YAP1, das durch IGF-1 aktiviert wird und gemeinsam mit TEAD-Transkriptionsfaktoren Gene steuert, die Zellteilung und Überleben fördern. „Es ist wie eine doppelte Absicherung“, so Kovar. „Das Fusionsgen EWS::FLI1 öffnet zwar bestimmte genetische Schalter, aber erst durch die Aktivierung von YAP1 werden sie tatsächlich betätigt.“ Damit wurde erstmals ein zweistufiger Mechanismus beschrieben: Der genetische Krankheitsverursacher EWS::FLI1 muss durch hormonelle Signale in der richtigen Entwicklungsphase verstärkt werden, um eine Tumorbildung auszulösen.

Neue Ansätze für gezielte Therapien

Die Studie geht noch einen Schritt weiter: Im Labor testeten die Forscher*innen Inhibitoren, die entweder den IGF-1-Rezeptor (IGF-1R) oder YAP1/TEAD blockieren. Während Einzelbehandlungen nur begrenzte Effekte zeigten, führte die Kombination beider Ansätze zu einem deutlich besseren Ansprechen der Tumorzellen. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass eine kombinierte Blockade von IGF-1R und YAP1/TEAD ein vielversprechender therapeutischer Ansatz sein könnte, insbesondere für Patientinnen und Patienten, bei denen herkömmliche Therapien nicht mehr wirken“, sagt Kovar.

Zwar existieren bereits Medikamente gegen IGF-1R, sie haben in klinischen Studien bisher nur begrenzten Erfolg gezeigt. Die neue Erkenntnis, dass zusätzlich die YAP1/TEAD-Aktivität gehemmt werden sollte, könnte jedoch erklären, warum frühere Versuche nur teilweise erfolgreich waren – und warum eine Kombinationstherapie künftig bessere Chancen bieten könnte.

Grundlagenforschung mit translationalem Potenzial

Die aktuelle Arbeit ist noch Grundlagenforschung, betont Kovar. Dennoch eröffnen sich daraus konkrete Perspektiven: Zum einen wurde ein zuverlässiges präklinisches Modell geschaffen, mit dem künftige Medikamentenkombinationen effizient getestet werden können. Zum anderen legt die Studie einen Mechanismus offen, der spezifisch angreifbar erscheint und sich von bisherigen Therapieansätzen unterscheidet.

„Wir haben einen sehr grundlegenden Mechanismus identifiziert, der wahrscheinlich bei einem Großteil der Ewing-Sarkome eine Rolle spielt“, so Kovar. „Das eröffnet völlig neue Wege, diese aggressive Erkrankung besser zu verstehen und letztlich auch gezielter zu behandeln.“

Internationale Zusammenarbeit

Neben der St. Anna Kinderkrebsforschung waren auch die Medizinische Universität Wien und das Ludwig-Boltzmann-Institut für Krebsforschung an der Arbeit beteiligt. Die Studie wurde durch Förderungen der Europäischen Union, der Alex’s Lemonade Stand Foundation sowie des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF ermöglicht

„Böhmisch & mehr“ bringt über 10.450 € Spenden zugunsten der St. Anna Kinderkrebsforschung

Am 31. Mai 2025 fand im voll besetzten Veranstaltungssaal der Gemeinde Neuhofen and der Ybbs das Benefizkonzert „Böhmisch & mehr“ zugunsten der St. Anna Kinderkrebsforschung statt, bei welchem insgesamt Spenden von über 10.450 € gesammelt werden konnten.

Die Musikgruppen Musifüchse, Grombuam, Belch4telBRASS und die „junge Böhmische“ stellten ihr Können unter Beweis und begeisterten das Publikum mit ihrer musikalischen Darbietung. Zwischen den musikalischen Darbietungen konnten wir über die Errungenschaften des Forschungsinstituts sprechen und erläutern, wie die erzielten Spenden verwendet werden.

Wir danken den Familien Hannes & Sandra Dallhammer und Andreas & Ilse Meissner für ihr großartiges Engagement sowie allen Mitwirkenden, Spendern und Sponsoren. Gemeinsam sind wir stark gegen Kinderkrebs!

Gemeinsam Gutes tun: VERKEHRSBUERO unterstützt St. Anna Kinderkrebsforschung

Am Foto: CEO Martin Winkler und Sabine Polt

Die Mitarbeiter*innen des VERKEHRSBUERO haben mit ihrem großartigen Engagement ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls gesetzt. Durch mehrere Charity-Aktionen wurden fleißig Spenden gesammelt, die anschließend vom VERKEHRSBUERO zusätzlich aufgestockt wurden. Dieses herausragende Engagement mündete in einer Gesamtspende von 2.500 Euro für die St. Anna Kinderkrebsforschung (CCRI), die einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung der Forschung und des Kampfes gegen Krebs bei Kindern leistet.

Diese Initiative zeigt, wie gemeinsames Handeln Großes bewirken kann.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich beteiligt haben – insbesondere an die Teams von Sustainability Affairs & ESG sowie Charity des VERKEHRSBUEROs, die durch ihre Organisation diese wertvolle Aktion erst ermöglicht haben. Gemeinsam können wir viel bewirken!

Starke Partner, starker Lauf

Die Durchführung der beliebten Charity-Veranstaltung „Lauf um die Burg“ in Laa an der Thaya ist mittlerweile bereits ein Pflichttermin für Laufbegeisterte. Wie auch schon in den Vorjahren zeigte sich vor allem die Stadtgemeinde Laa von ihrer großzügigen Seite.

Für jeden Teilnehmer wanderten 10 Euro direkt in den Spendentopf zugunsten der St. Anna Kinderkrebsforschung. Insgesamt kamen demnach beim Lauf 2024 wieder stolze 2.000 Euro zusammen, die nun im feierlichen Rahmen in der Laaer Burg an Reinhard Orense (St. Anna Kinderkrebsforschung) übergeben wurden.

Die Stadtgemeinde Laa und alle Mitwirkenden hoffen auch heuer wieder auf zahlreiche motivierte Läufer. Denn wer beim „Lauf um die Burg“ am 28.09.2025 um 10:30 Uhr mitmacht, sammelt nicht nur Kilometer – sondern auch Hoffnung für krebskranke Kinder.  Zur Anmeldung: >>> https://www.laa.at/Lauf_um_die_Burg_-_Anmeldung

Ein großer Dank gilt an die Organisatoren sowie Unterstützer des Events – Thomas Appell (Ortvorsteher), Gerald Steyer, Brigitte Ribisch (Bürgermeisterin) und Markus Thüringer (Vizebürgermeister). Denn seit Beginn dieser Charity-Laufserie wurden bereits beachtliche 10.000 Euro zum Wohle krebskranker Kinder gesammelt. Ein großartiges Ergebnis gepaart mit einem sinnstiftenden Gedanken.

Die St. Anna Kinderkrebsforschung sagt herzlich danke für die treue Unterstützung und wünscht einen erfolgreichen Burg-Lauf-Tag 2025.

Jede Münze zählt: SPAR-Kund:innen spenden Hoffnung

Dank der großzügigen Unterstützung der SPAR-Kund:innen konnte 2024 eine beeindruckende Summe von über 52.000 Euro für die St. Anna Kinderkrebsforschung gesammelt werden. Überreicht wurde der Spendenscheck von SPAR Niederösterreich, Wien und dem nördlichen Burgenland Geschäftsführer Alois Huber und SPAR Niederösterreich, Wien und dem nördlichen Burgenland Prokurist Josef Schroll.

Die St. Anna Kinderkrebsforschung freut sich sehr, dass diese ambitionierte Spendenbox-Sammelaktion  auch 2025 ihre Fortsetzung findet. Viele SPAR-Einkäufer:innen nutzen gerne die Möglichkeit an den Supermarktkassen mit ihrem Kleingeld die lebenswichtige Forschungsarbeit zu unterstützen und so krebskranken Kindern zu helfen.

Die SPAR AG lebt mit dieser Aktion soziale Verantwortung und zeigt damit, dass gesellschaftliches Wohl fest in ihrer Unternehmensphilosophie verankert ist.

Das gesamte Team der St. Anna Kinderkrebsforschung sagt von Herzen DANKE für die treue Unterstützung! Denn Forschung hilft und rettet Leben.

SPAR Niederösterreich, Wien und nördliches Burgenland übergibt den Spendenscheck an die St. Anna Kinderkrebsforschung.
Im Bild: Josef Schroll, Lisa Kernegger, Lisa Huto, Alois Huber; © Spar