Molekularbiologie solider Tumore

Univ. Prof. Dr. Heinrich Kovar

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Wechselspiel zwischen entwicklungsbiologischer Herkunft, zellulärem Umfeld und Molekulargenetik solider Tumoren, um neue Wege zur Bekämpfung von Metastasen zu entwickeln.

Univ. Prof. Dr. Heinrich Kovar

Die Forschungsaktivitäten unserer Arbeitsgruppe Molekularbiologie Solider Tumoren konzentriert sich vorwiegend auf die Entstehung und Progression bösartiger Knochentumoren, an denen hauptsächlich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erkranken. Unser Ziel ist es, klinische Beobachtungen in molekulare Muster und diese molekularen Muster in diagnostische sowie prognostische Instrumente und neue Behandlungsmöglichkeiten zu übersetzen.

Knochensarkome sind hochaggressive Krebserkrankungen mit einer Überlebensrate von 70 – 80% bzw. nur 30%, wenn bereits Metastasen vorliegen. Es ist daher dringend notwendig, die molekularen Ursachen dieser Erkrankungen zu erforschen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Unsere Forschungsziele:

1. Die Suche nach dem richtigen Medikament

Das übergeordnete Ziel unserer Forschung ist die Identifizierung von Schwachstellen in den molekularen Signalwegen, die die Knochensarkom-Pathogenese vorantreiben, um gezielt Medikamente einsetzen zu können, die diese Signalwege hemmen.

2. Die Ursprünge von Knochensarkomen entschlüsseln

In unserer Forschung entwickeln wir innovative in vitro und in vivo Modelle, in welche wir die für die jeweilige Erkrankung typischen molekulargenetischen Veränderungen einbringen. Die daraus resultierenden molekularen und funktionellen Veränderungen während der Entwicklung werden über einen längeren Zeitraum longitudinal beobachtet und mit denen des ursprünglichen Tumors verglichen. 

3. Die Rolle von Onkogen-Fluktuationen in der Frühphase der Metastasierung

Knochensarkome wachsen schnell und bilden frühzeitig Metastasen, meist in der Lunge, aber auch in Knochen und Knochenmark. Experimente haben gezeigt, dass Fluktuationen in der Expression von Onkogenen, welche für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind, mögliche Ursachen für die Metastasierung sein könnten. Durch Erforschung der Faktoren, die für die Metastasierung verantwortlich sind, wollen wir diesen gefährlichen Krankheitsprozess aufhalten, um die Überlebenschancen der betroffenen Patient:innen zu verbessern.