Meilensteine
St. Anna Kinderkrebsforschung – ein Kompetenzzentrum für Kinderkrebsforschung
- 1985:
Um die Überlebenschancen von an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen zu verbessern, fassten Ärzte und betroffene Eltern einen ehrgeizigen Plan: Mit systematischer Forschung wollten sie die Ursachen von Kinderkrebs im Detail entschlüsseln, um Diagnostik, Therapie und Überlebenschancen entscheidend zu verbessern. Mit Unterstützung der Medien wurden erfolgreich Spenden gesammelt und so die finanzielle Grundlage für die St. Anna Kinderkrebsforschung geschaffen. Heute zählt das Wiener Forschungsinstitut zur Weltspitze. - 1988:
Nach Gründung des Vereins St. Anna Kinderkrebsforschung begannen im Juni 1988 die Forschungsarbeiten in einem Labor im Dachgeschoß des St. Anna Kinderspitals. Noch innerhalb des ersten Jahres etablierten sich fünf Forschungsgruppen, die sich mit experimenteller Forschung, der Verfeinerung der Diagnostik und der angewandten Forschung beschäftigten.
Im Dachboden des St. Anna Kinderspital wurde das erste Forschungslabor errichtet.
- 1991:
Die Zahl der MitarbeiterInnen ist auf über 50 angewachsen. Die Forschungsmethoden werden um die durchflusszytometrische Analytik ergänzt. - 1993:
Die Forschungstätigkeit wird ausgeweitet auf andere Krebsformen, auf Virologie und Immunologie. Die Anzahl der MitarbeiterInnen steigt im Lauf des Jahrzehnts kontinuierlich auf etwa 70. - 2004/2005:
Das Forschungsinstitut geht Kooperationen mit dem Institut für Molekulare Pathologie (IMP) der Medizinischen Universität Wien ein und beteiligt sich an der Entwicklung eines Krebsforschungsinstituts der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Zweck ist unter anderem die Nutzung von Tiermodellen zur Erforschung neuer Therapieansätze. - 2006:
Mit der Gründung der Labdia Labordiagnostik GmbH wird die pädiatrische Diagnostik in der St. Anna Kinderkrebsforschung in einer gemeinsamen Struktur vereint. - 2006–2008:
Um der steigenden Datenmenge und den immer strengeren, international vereinheitlichten Anforderungen an wissenschaftliche Studien Rechnung zu tragen, wird die Abteilung S²IRP – Studies and Statistics for Integrated Research and Projects – ins Leben gerufen, die bald zur größten Gruppe des Forschungsinstituts avanciert. - 2009:
Im Laufe der Jahre platzte das Forschungsinstitut im Dachgeschoß des St. Anna Kinderspitals immer mehr aus allen Nähten und übersiedelte daher im Jänner 2009 in das neue Gebäude am Zimmermannplatz 10. Die Forschungsgruppen arbeiten gemeinsam daran, neueste wissenschaftlich-experimentelle Erkenntnisse mit den klinischen Bedürfnissen der Ärztinnen und Ärzte in Einklang zu bringen. - 2010:
Die St. Anna Kinderkrebsforschung überschreitet die 100-MitarbeiterInnen-Marke. - 2012:
Unvi.-Prof. Dr. Helmut Gadner, Gründungsvater der St. Anna Kinderkrebsforschung, zieht sich in den Ruhestand zurück. Die Institutsleitung übernimmt Unvi.-Prof. Dr. Wolfgang Holter (Ärztlicher Leiter des St. Anna Kinderspitals) - 2014:
Mit der Abteilung Innovative Krebsmodelle entsteht eine weitere Arbeitsgruppe, die an Zebrafischlarven zentrale Mechanismen der Krebsentstehung untersucht und neue Medikamente testet. - 2017:
Die Institutionen St. Anna Kinderspital und die St. Anna Kinderkrebsforschung erhalten die Designation Nationales Expertisezentrum für seltene Erkrankungen.
Gemeinsam mit dem St. Anna Kinderspital wird die St. Anna Kinderkrebsforschung zusätzlich Koordinator eines Europäischen Referenznetzwerks gegen Kinderkrebs (ERN-PaedCan). Die St. Anna Kinderkrebsforschung wird gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien und dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) Partner in dem neuen Ludwig Boltzmann Institut für seltene und undiagnostizierte Erkrankungen. - 2019:
Univ.-Prof. Dr. Kaan Botzug übernimmt als Wissenschaftlicher Direktor die Leitung des Forschungsinstituts.
Fokussierte Forschungsgruppen arbeiten auf den Gebieten der Tumorgenomik und -epigenomik, der Immunologie, der Molekularbiologie, der Zellbiologie, der Bioinformatik und der klinischen Forschung zusammen, um wissenschaftlich-experimentelle Erkenntnisse mit den klinischen Bedürfnissen der ÄrztInnen in Einklang zu bringen und die Fortschritte in der biomedizinischen Forschung zum Vorteil der PatientInnen anzuwenden.

Errungenschaften der Kinderkrebsforschung
Das Institut leistete in den drei Jahrzehnten seines Bestehens Beachtliches in der Grundlagenforschung: Lag die Heilungsquote bei Leukämie im Jahr 1960 noch bei rund 20 %, so liegt diese heute bei rund 85 %! Bei anderen Krebserkrankungen, die fast ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen vorkommen, liegt die Heilungsquote meist noch darunter. Diese beeindruckende Steigerung der Heilungschancen geht auch auf das unermüdliche Bemühen der St. Anna Kinderkrebsforschung zurück.
Die Welt der Forschung und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse mit den klinischen Bedürfnissen der ÄrztInnen in Einklang zu bringen, ist ein Vorzug unserer Institution, denn die Wege zwischen Forschung und Klinik sind kurz.
Rund 150 WissenschaftlerInnen und Studierende sind in der St. Anna Kinderkrebsforschung in laufende Forschungsprojekte involviert. Die Leistungen der St. Anna Kinderkrebsforschung genießen Weltruhm, sind in allen wichtigen internationalen Wissenschaftskommissionen vertreten und bestens vernetzt.

Pioniere
Die biomedizinische Forschung erlebt derzeit weltweit eine Periode revolutionärer technologischer Umbrüche. „Hochdurchsatz“-Methoden erlauben neue und umfassende Einblicke in die Biologie der gesunden und der krankhaft veränderten Zelle. Durch die Methode des „Next Generation Sequencing“ wurde es möglich, die genetische Konstitution einer Zelle und deren krankheitsassoziierte Veränderungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen, um daraus Schlüsse über die Krankheitsanfälligkeit, den Mechanismus, und die für jede Patientin, jeden Patienten maßgeschneiderte Bekämpfung der Krankheit ziehen zu können.
Über Kinderkrebs
Die biomedizinische Forschung erlebt derzeit weltweit eine Periode revolutionärer technologischer Umbrüche. „Hochdurchsatz“-Methoden erlauben neue und umfassende Einblicke in die Biologie der gesunden und der krankhaft veränderten Zelle. Durch die Methode des „Next Generation Sequencing“ wurde es möglich, die genetische Konstitution einer Zelle und deren krankheitsassoziierte Veränderungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen, um daraus Schlüsse über die Krankheitsanfälligkeit, den Mechanismus, und die für jede Patientin, jeden Patienten maßgeschneiderte Bekämpfung der Krankheit ziehen zu können.
Chemotherapie
Die biomedizinische Forschung erlebt derzeit weltweit eine Periode revolutionärer technologischer Umbrüche. „Hochdurchsatz“-Methoden erlauben neue und umfassende Einblicke in die Biologie der gesunden und der krankhaft veränderten Zelle. Durch die Methode des „Next Generation Sequencing“ wurde es möglich, die genetische Konstitution einer Zelle und deren krankheitsassoziierte Veränderungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen, um daraus Schlüsse über die Krankheitsanfälligkeit, den Mechanismus, und die für jede Patientin, jeden Patienten maßgeschneiderte Bekämpfung der Krankheit ziehen zu können.
Zukunft
Die biomedizinische Forschung erlebt derzeit weltweit eine Periode revolutionärer technologischer Umbrüche. „Hochdurchsatz“-Methoden erlauben neue und umfassende Einblicke in die Biologie der gesunden und der krankhaft veränderten Zelle. Durch die Methode des „Next Generation Sequencing“ wurde es möglich, die genetische Konstitution einer Zelle und deren krankheitsassoziierte Veränderungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen, um daraus Schlüsse über die Krankheitsanfälligkeit, den Mechanismus, und die für jede Patientin, jeden Patienten maßgeschneiderte Bekämpfung der Krankheit ziehen zu können. Neues Wissen über die Funktion des Immunsystems erlaubt dessen gezielte Manipulation zur Abwehr von Krebszellen und zur Verhinderung von Abstoßung nach Gewebetransplantation. Für uns gilt es nun, diese und andere – teils sehr kostspieligen – Entwicklungen für die Kinderkrebsforschung und Behandlung nutzbar zu machen.
Mehr als jede andere Disziplin profitiert die Erforschung von seltenen Erkrankungen wie Kinderkrebs von multizentrischer, internationaler Kooperation. Nicht zuletzt wegen der immer knapper werdenden Ressourcen auf nationaler Ebene, ist daher die Beteiligung an internationalen Projekten und Studien sowie die Einwerbung europäischer Forschungsfinanzierung von besonderer Bedeutung. Mitglieder des Forschungsinstitutes sind in der Einwerbung Europäischer Projekte besonders erfolgreich, was das hohe Ansehen und die international anerkannte Qualität der hier geleisteten Forschung dokumentiert.
Diese Projekte und die fortgesetzte Unterstützung unserer SpenderInnen und FörderInnen ermöglichten ein weiteres Wachstum der St. Anna Kinderkrebsforschung.
Überlebensrate Kinderkrebs
Anstieg der 2-Jahres- und 5-Jahres-Überlebensraten von krebskranken Kindern und Jugendlichen

Quelle: Die Abbildung geht auf eine entsprechende Darstellung des National Wilms Tumor-Study-Writing Committe zurück, die 1982 in dem Buch „Cancer in the Young“, Editor: A. S. Levine, erschienen ist. Diese Darstellung ist für andere Tumorentitäten ergänzt worden, indem frühere Publikationen zurate gezogen worden sind. Die Angaben ab 1960 sind nach den Ergebnissen von entsprechenden Therapieoptimierungsprotokollen gut belegt.