Was ist Krebs eigentlich?

Das lernst du hier:
Was ist Krebs?
Wie wird Krebs ausgelöst?
Warum ist Kinderkrebs anders?
Kann Krebs auch anders ausgelöst werden?

Entwicklung einer Krebszelle
©Freepik

Krebs ist, einfach gesagt, das unkontrollierte Wachstum von Zellen. Normalerweise wächst jede Zelle nur so lange, wie es der Körper benötigt. Doch bei Krebszellen ist das anders: Sie ignorieren die Signale, die ihr Wachstum stoppen sollen, und breiten sich unkontrolliert aus. Dieser Kontrollverlust entsteht durch Mutationen in der DNA, also Veränderungen im Bauplan der Zelle, die ihre normale Funktion stören. Unser Körper verfügt zwar über Schutzmechanismen, die solche fehlerhaften Zellen erkennen und beseitigen sollen, aber manchmal versagen diese Mechanismen – und Krebs entsteht.

Doch wenn Krebs immer dasselbe Problem – unkontrolliertes Zellwachstum – darstellt, warum ist er dann so schwer zu behandeln?


Die gemeinsame Wurzel: Wie Gene Krebs auslösen

Um das zu verstehen, bedienen wir uns mit einer Analogie aus der Welt der Pilze: Pilze wachsen aus Sporen – winzigen Keimen, die bestimmen, welche Art von Pilz entsteht: ein Champignon, ein Fliegenpilz oder ein giftiger Schimmelpilz. Doch nicht nur die Spore entscheidet, sondern auch die Umgebung: Feuchtigkeit, Temperatur, Licht und Nährstoffe beeinflussen das Wachstum.

Ähnlich ist es bei Krebs. Jede Krebsart entsteht aus einem „genetischen Fehler“, der wie eine Spore den Ursprung bildet. Doch ob und wie dieser Krebs wächst, hängt von vielen Faktoren ab: dem Alter der betroffenen Person, ihrem Gesundheitszustand und äußeren Einflüssen. Erwachsene sammeln im Laufe ihres Lebens oft weitere genetische Defekte, die durch schädliche Umwelteinflüsse wie Rauchen oder Sonneneinstrahlung entstehen. Bei Kindern hingegen liegen die Ursachen meist in angeborenen Fehlern, die von Geburt an bestehen.


Warum ist Kinderkrebs anders?

Kinderkrebs unterscheidet sich grundlegend von Krebs bei Erwachsenen. Während bei Erwachsenen äußere Einflüsse wie Rauchen, Alkohol oder UV-Strahlen eine große Rolle spielen, liegen die Ursachen bei Kindern oft in angeborenen genetischen Veränderungen. Diese Mutationen entstehen meist spontan – sie sind selten vererbt und oft ohne erkennbare Ursache. Kinderkrebs zeigt sich daher oft aggressiver. Die Forschung arbeitet intensiv daran, die genetischen und molekularen Grundlagen von Kinderkrebs zu verstehen. Ziel ist es, Therapien zu entwickeln, die direkt an der Quelle ansetzen – bei den genetischen Fehlern, die das unkontrollierte Zellwachstum auslösen.


Krebs ohne genetische Fehler: Wie ist das möglich?

Die Welt der Pflanzen zeigt uns, dass nicht alles aus Sporen wächst – manche Pflanzen entstehen aus Samen oder Knollen. Ebenso gibt es verschiedene Ursprünge von Krebs. Manche Krebsarten entstehen durch genetische Mutationen, die von Geburt an vorhanden sind oder sich im Laufe des Lebens ansammeln. Andere jedoch haben keine genetische Ursache, sondern entstehen durch sogenannte epigenetische Veränderungen. Das bedeutet: Die DNA selbst ist intakt, aber die Art und Weise, wie sie gelesen und genutzt wird, verändert sich. Und von manchen Unterarten von Krebs ist die Ursache generell noch unbekannt und eine Behandlung entsprechend erschwert.