Weltkrebstag, 4. Februar
Kinderkrebs – eine Diagnose, die das Leben auf den Kopf stellt
Kinderkrebs – eine Diagnose, die das Leben auf den Kopf stellt
Am heutigen Weltkrebstag wollen wir auf das Thema Kinderkrebs aufmerksam machen. Denn es gerät leicht in den Hintergrund. Nicht nur deshalb, weil es unangenehm ist, sich mit einem so traurigen Thema zu befassen - wie uns eine betroffene Mutter erzählte. Sondern auch deshalb, weil Kinderkrebs zu den seltenen Krankheiten zählt. Es handelt sich nicht um eine einzige Krankheit, sondern um eine Vielzahl verschiedener seltener Malignome, was die einzelnen Erkrankungen schwer fassbar macht. Daher streben die engagierten Wissenschaftler der St. Anna Kinderkrebsforschung danach, die Ursachen der Krebserkrankungen zu identifizieren und so den Weg für innovative Behandlungen zu ebnen.

Bildrecht: St. Anna Kinderkrebsforschung
Wenn man nicht persönlich betroffen ist, blendet man das Thema Kinderkrebs leicht aus. Sich als gesunde Person mit einem so schwerwiegenden Thema zu befassen ist unangenehm. Wird man aber selbst Patientin/Patient oder Angehörige/Angehöriger, sieht es ganz anders aus. So wie im Fall einer Mutter, bei deren Sohn im vergangenen Jahr Leukämie diagnostiziert wurde. Die Krankheit stellte nicht nur ihr Leben auf den Kopf, sondern ließ sie auch erkennen, wie sehr betroffene Eltern von den Forschungsergebnissen profitieren. "Mein Kind lebt – nicht zuletzt durch euch", erzählt sie den Wissenschaftlern. "Es wird ständig geforscht, und dadurch werden bessere Therapieprotokolle und neue Behandlungsmöglichkeiten entwickelt." Das ist ihr heute bewusster denn je. Das ganze Interview wird in unserer Kampagne zum Internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar veröffentlicht.
Pionier in der pädiatrischen Onkologieforschung
Die St. Anna Kinderkrebsforschung ist seit 1988 eines der führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie. Sie leistet Pionierarbeit bei der Aufklärung der Ursachen der Krebsentstehung und bei der Verbesserung der Überlebenschancen von Kindern und Jugendlichen.
"Wir müssen gezielt die Entstehung, die Pathogenese von Krebs bei Kindern angehen, wenn wir ihre Überlebenschancen wirklich verbessern wollen", sagt Dr. Eleni Tomazou, Leiterin der Forschungsgruppe Epigenom-basierte Präzisionsmedizin. Denn Krebs bei Kindern ist anders als bei Erwachsenen. Bestimmte angeborene Immundefekte zum Beispiel können Kinder anfällig für bestimmte Krebsarten machen - ein Thema, mit dem sich der wissenschaftliche Leiter der St. Anna Kinderkrebsforschung, Assoz.-Prof. Dr. Kaan Boztug, beschäftigt. "Erst das tiefe molekulare Verständnis einer Krankheit ermöglicht eine personalisierte Therapie und verbessert die Heilungschancen", sagt Boztug, der auch die Gruppe Immundefizienz, Krebsprädisposition & Präzisionsonkologie leitet. In einer Studie im Rahmen einer internationalen Forschungskollaboration zeigen Boztug und DDr. Sevgi Köstel Bal, Postdoktorandin an der St. Anna Kinderkrebsforschung, wie die Heilungsrate von Krebs bei Kindern mit einem seltenen angeborenen Immundefekt verbessert werden könnte (https://bit.ly/3tennJ7).
Die St. Anna Kinderkrebsforschung ist seit 1988 eines der führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie. Sie leistet Pionierarbeit bei der Aufklärung der Ursachen der Krebsentstehung und bei der Verbesserung der Überlebenschancen von Kindern und Jugendlichen.
"Wir müssen gezielt die Entstehung, die Pathogenese von Krebs bei Kindern angehen, wenn wir ihre Überlebenschancen wirklich verbessern wollen", sagt Dr. Eleni Tomazou, Leiterin der Forschungsgruppe Epigenom-basierte Präzisionsmedizin. Denn Krebs bei Kindern ist anders als bei Erwachsenen. Bestimmte angeborene Immundefekte zum Beispiel können Kinder anfällig für bestimmte Krebsarten machen - ein Thema, mit dem sich der wissenschaftliche Leiter der St. Anna Kinderkrebsforschung, Assoz.-Prof. Dr. Kaan Boztug, beschäftigt. "Erst das tiefe molekulare Verständnis einer Krankheit ermöglicht eine personalisierte Therapie und verbessert die Heilungschancen", sagt Boztug, der auch die Gruppe Immundefizienz, Krebsprädisposition & Präzisionsonkologie leitet. In einer Studie im Rahmen einer internationalen Forschungskollaboration zeigen Boztug und DDr. Sevgi Köstel Bal, Postdoktorandin an der St. Anna Kinderkrebsforschung, wie die Heilungsrate von Krebs bei Kindern mit einem seltenen angeborenen Immundefekt verbessert werden könnte (https://bit.ly/3tennJ7).
Leben und die Leukämie hinter sich lassen
Leukämie, die häufigste bösartige Erkrankung bei Kindern, ist ein Beispiel für den großen wissenschaftlichen Fortschritt. "Wir haben in den letzten Jahrzehnten viel über Leukämie gelernt, was vielen Patientinnen und Patienten eine verbesserte Prognose ermöglicht", sagt Boztug. "Um noch mehr Kinder zu heilen, eröffnet die Entschlüsselung der epigenetischen Kontrolle völlig neue Möglichkeiten." Die Erforschung epigenetischer Mechanismen der Genregulation bei pädiatrischer Leukämie ist das Forschungsthema von Dr. Davide Seruggia, der die Harvard School of Medicine verließ, um seine eigene Gruppe an der St. Anna Kinderkrebsforschung zu gründen. Seruggia erhielt einen der begehrten ERC Starting Grants, um seine Forschung voranzutreiben. Er ist überzeugt, dass neue epigenetische Erkenntnisse großes Potenzial für die Anwendung in der Behandlung und Diagnostik von Kinderkrebs haben.
Ein weiteres Beispiel, wie Forschung das Überleben bei Leukämie verbessern kann, ist eine Studie von Univ.-Prof. Dr. Christina Peters, eine mit der St. Anna Kinderkrebsforschung affiliierte Ärztin. In einer internationalen Studie zur akuten lymphoblastischen Leukämie zeigen Peters und Kolleginnen und Kollegen, wie das Überleben durch Ganzkörperbestrahlung bei Kindern mit Hochrisikoerkrankung, die eine Stammzelltransplantation benötigen, verbessert wird (https://bit.ly/3rbXIie). Wie sie uns in einem Video-Statement erzählt, hofft Peters darauf, dass sich durch innovative Therapien – wie CAR-T-Zellen – die Belastung einer Transplantation irgendwann vermeiden lassen wird. Das vollständige Video mit Peters, wird im Zuge unserer Kampagne anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar, veröffentlicht.
Leukämie, die häufigste bösartige Erkrankung bei Kindern, ist ein Beispiel für den großen wissenschaftlichen Fortschritt. "Wir haben in den letzten Jahrzehnten viel über Leukämie gelernt, was vielen Patientinnen und Patienten eine verbesserte Prognose ermöglicht", sagt Boztug. "Um noch mehr Kinder zu heilen, eröffnet die Entschlüsselung der epigenetischen Kontrolle völlig neue Möglichkeiten." Die Erforschung epigenetischer Mechanismen der Genregulation bei pädiatrischer Leukämie ist das Forschungsthema von Dr. Davide Seruggia, der die Harvard School of Medicine verließ, um seine eigene Gruppe an der St. Anna Kinderkrebsforschung zu gründen. Seruggia erhielt einen der begehrten ERC Starting Grants, um seine Forschung voranzutreiben. Er ist überzeugt, dass neue epigenetische Erkenntnisse großes Potenzial für die Anwendung in der Behandlung und Diagnostik von Kinderkrebs haben.
Ein weiteres Beispiel, wie Forschung das Überleben bei Leukämie verbessern kann, ist eine Studie von Univ.-Prof. Dr. Christina Peters, eine mit der St. Anna Kinderkrebsforschung affiliierte Ärztin. In einer internationalen Studie zur akuten lymphoblastischen Leukämie zeigen Peters und Kolleginnen und Kollegen, wie das Überleben durch Ganzkörperbestrahlung bei Kindern mit Hochrisikoerkrankung, die eine Stammzelltransplantation benötigen, verbessert wird (https://bit.ly/3rbXIie). Wie sie uns in einem Video-Statement erzählt, hofft Peters darauf, dass sich durch innovative Therapien – wie CAR-T-Zellen – die Belastung einer Transplantation irgendwann vermeiden lassen wird. Das vollständige Video mit Peters, wird im Zuge unserer Kampagne anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar, veröffentlicht.
Kleine Erkrankungszahl, aber große Auswirkung auf Patienten
Im Gegensatz zu Leukämie waren andere pädiatrische Malignome bis vor wenigen Jahren noch gar nicht bekannt. Ein Beispiel ist die Langerhans-Zell-Histiozytose (LCH), eine sehr seltene Erkrankung, für die in Wien gemeinsam mit einer amerikanischen Forschergruppe das erste Behandlungsprotokoll entwickelt wurde. "Kinder mit LCH auf der ganzen Welt, die eine Therapie benötigen, wurden und werden bei uns registriert und nach einem Protokoll behandelt, das hier entwickelt wurde", sagt DDr. Caroline Hutter, die die Gruppe LCH-Biologie an der St. Anna Kinderkrebsforschung leitet. "Als ich mit meiner Arbeit begann, war LCH ein unerforschtes Gebiet." Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen analysierte Hutter erfolgreich Einzelzell-Daten von LCH-Patienten, um eine „Karte“ der Krankheit zu erstellen. "Das war das erste Mal, dass man so einen Tumor wirklich auseinandergenommen und verschiedene Untergruppen von Tumorzellen im gleichen Tumor gefunden hat (https://bit.ly/3kH1MDR)." Mit diesem wichtigen Wissen geht die Arbeit von Hutter weiter. "Wir wissen noch viel zu wenig. Aber ich mag den kniffligen Teil der Forschung: das Lösen von Rätseln."
Im Gegensatz zu Leukämie waren andere pädiatrische Malignome bis vor wenigen Jahren noch gar nicht bekannt. Ein Beispiel ist die Langerhans-Zell-Histiozytose (LCH), eine sehr seltene Erkrankung, für die in Wien gemeinsam mit einer amerikanischen Forschergruppe das erste Behandlungsprotokoll entwickelt wurde. "Kinder mit LCH auf der ganzen Welt, die eine Therapie benötigen, wurden und werden bei uns registriert und nach einem Protokoll behandelt, das hier entwickelt wurde", sagt DDr. Caroline Hutter, die die Gruppe LCH-Biologie an der St. Anna Kinderkrebsforschung leitet. "Als ich mit meiner Arbeit begann, war LCH ein unerforschtes Gebiet." Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen analysierte Hutter erfolgreich Einzelzell-Daten von LCH-Patienten, um eine „Karte“ der Krankheit zu erstellen. "Das war das erste Mal, dass man so einen Tumor wirklich auseinandergenommen und verschiedene Untergruppen von Tumorzellen im gleichen Tumor gefunden hat (https://bit.ly/3kH1MDR)." Mit diesem wichtigen Wissen geht die Arbeit von Hutter weiter. "Wir wissen noch viel zu wenig. Aber ich mag den kniffligen Teil der Forschung: das Lösen von Rätseln."
Teilen