Sarcoma Awareness Month: im Zeichen eines heimtückischen Feindes

(Wien 27.07.2023) Sarkome stellen vor allem für Kinder und Jugendliche eine große Herausforderung dar, da die Tumore oft unentdeckt bleiben und metastasieren. An der St. Anna Kinderkrebsforschung widmen sich gleich zwei Forschungsgruppen diesem Tumor.

Sarkome zählen zu den seltenen Krebserkrankungen. Sie umfassen nur zwei Prozent aller bösartigen Tumoren, wodurch sie nur wenig erforscht sind. Die Herausforderungen im Umgang mit diesen Tumoren stehen im Fokus des Sarcoma-Awareness-Month. Kinder- und Jugendliche sind durch Sarkome besonders beeinträchtigt, denn die Tumoren werden oft erst spät erkannt und neigen dazu, Metastasen zu bilden. Histologisch wurden etwa 70 verschiedene Sarkome identifiziert, die sich untereinander stark unterscheiden. Die herkömmliche Behandlungsmethode durch Chemotherapie schränkt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein.

Um Alternativen zur traditionellen Chemotherapie zu finden und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern, wurden in den letzten Jahren weltweit intensivere Forschungsanstrengungen unternommen. Auch die St. Anna Kinderkrebsforschung trägt dazu bei, indem sie sich unter anderem mit den Ewing-Sarkomen beschäftigt, der zweithäufigsten Knochenkrebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen.

Zwei Ewing-Sarkom-Zellkerne

Erfolgreiche Forschung

Innerhalb des Forschungsinstituts leisten zwei Gruppen bedeutende Arbeiten auf diesem Gebiet: Die Forschungsgruppe von Univ. Prof. Dr. Heinrich Kovar und Dr. Eleni Tomazou. Der jüngst an Eleni Tomazou verliehene Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats ERC bringt zusätzliche Ressourcen für ihr laufendes Projekt, ein Labor-Modell für Ewing-Sarkome zu entwickeln. Damit soll ein verbesserter Heilungsprozess möglich werden.

Die Wissenschafter:innen konzentrierten sich unter anderem auf das Epigenom von Ewing-Sarkomen und gewannen dadurch Erkenntnisse, die vielversprechende Ansätze für zukünftige Behandlungsmöglichkeiten bieten könnten. Die Gruppe von Heinrich Kovar hat das Onkogen EWSR1-FLI1 untersucht, das charakteristisch für diese Erkrankung ist. Dafür wurden über 3000 experimentelle Verbindungen, einschließlich bereits zugelassener Medikamente, auf ihre Wirksamkeit gegen Ewing-Sarkomzellen getestet.