Neues FWF-Projekt für Davide Seruggia und Ana Kutschat, um Risikofaktoren für kindliche Leukämie zu entschlüsseln
(Wien, 31.10.2022) Auf heißer Spur! Davide Seruggia und Ana Kutschat von der St. Anna Kinderkrebsforschung untersuchen neue epigenetische Faktoren, die mit dem Risiko in Verbindung stehen, an Leukämie zu erkranken. Im Rahmen eines kürzlich bewilligten FWF-Einzelprojekts sollen nun die Mechanismen aufgeklärt werden, die durch diese krebsauslösenden Faktoren in Gang gesetzt werden.
Unser Genom besteht aus Gen-Abschnitten, die die Codes, also die Baupläne für unsere Proteine enthalten, aber auch aus nicht-kodierenden Elementen mit zum Teil noch unerforschten Funktionen. Während Mutationen in den erstgenannten Gen-Abschnitten relativ leicht zu erkennen und zu untersuchen sind, ist es viel schwieriger, die nicht-kodierenden Bereiche zu erforschen. Die Entschlüsselung der Erbinformation großer Patient:innenkohorten hat aber gezeigt, dass Veränderungen in mehreren nicht-kodierenden Regionen mit der häufigsten Krebsart bei Kindern assoziiert sind, der B-Zell-abgeleiteten akuten lymphatischen Leukämie (B-ALL). Die molekularen Mechanismen dieser Mutationen sind jedoch unklar.
Gestörte Blutbildung macht anfällig für Leukämie
Davide Seruggia und Ana Kutschat, Principal Investigator und Postdoktorandin im Team Pädiatrische Leukämiebiologie der St. Anna Kinderkrebsforschung konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf Gruppen von Einzelmutationen, sog. Sequenzvarianten, die mit Leukämie in Verbindung stehen. Insbesondere wollen sie die Auswirkungen dieser Varianten auf die Expression und die Funktion der damit verbundenen Gene untersuchen. „Wir freuen uns sehr über die Bewilligung dieses FWF-Projekts. Damit können wir untersuchen, wie epigenetische Modifikatoren in nicht-kodierenden Genregionen die Feinabstimmung der Entwicklung von B-Zellen beeinflussen“, so Ana Kutschat. „Mittels modernster Technologien werden wir zeigen, wie subtile Veränderungen in der epigenetischen Maschinerie einer Zelle zu einer Anhäufung von unreifen B-Zell-Vorläuferzellen und damit zu einer höheren Anfälligkeit für Leukämie führen“, erklärt Davide Seruggia.
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