Marie Curie Postdoctoral Fellowship ermöglicht innovative Sarkom-Modelle
Sarkome, aggressive Tumore, die vor allem Kinder und Jugendliche treffen, stehen im Fokus eines neuen Projektes an der St. Anna Kinderkrebsforschung. Trotz der fortschrittlichen Medizin sind die Überlebensraten niedrig und die Behandlungsmethoden veraltet. Gestärkt durch ein prestigeträchtige Marie-Curie-Postdoctoral-Fellowship, stellt sich Ornella dieser Herausforderung mit einer innovativen Herangehensweise.
Im Bereich der Krebsforschung stellen Sarkome eine besondere Herausforderung dar. Diese Tumore, die aus Knochen und Weichgewebe entstehen, betreffen überproportional Kinder und junge Erwachsene. Der Kampf gegen Sarkome ist entmutigend – gekennzeichnet durch niedrige Überlebensraten und eine therapeutische Landschaft, die seit Jahrzehnten stagniert. Patient:innen werden oft mit hohen Dosen von Chemotherapie behandelt, ein Zeugnis für den dringenden Bedarf an Durchbrüchen in den Behandlungsansätzen.
Fusionsproteine fördern Tumorbildung
Genau hier setzt Ornella Urzis Projekt an, das nun durch ein Marie-Curie-Postdoctoral-Fellowship unterstützt wird. Im Herzen der heimtückischen Natur von Sarkomen liegt eine molekulare Anomalie: onkogene Fusionsproteine. Diese anormalen Proteine entstehen durch die Fusion zweier Gene, die eigentlich separate Proteine hätten erzeugen sollen. Die Fusioniert bringen die Proteine jedoch das Gleichgewicht von Wachstumssignalen durcheinander und tragen zur Tumorentstehung bei.
Sarkome nachbauen
Ornella wendet in ihrem Projekt eine „Build-it-to-understand-it“-Strategie an, die darauf abzielt, die komplexe Natur fusionsgetriebener Sarkome detailliert nachzubilden. Dieser Ansatz basiert auf der Idee, dass ein tieferes Verständnis von Sarkomen – und insbesondere der Rolle von onkogenen Fusionsproteinen – durch den Aufbau und die Untersuchung von Modellen erreicht werden kann. Durch ihre Modelle kann sie beobachten, wie die Fusionsproteine zelluläre Prozesse beeinflussen, welche Signalwege sie stören, und wie genau sie zum unkontrollierten Wachstum und zur Tumorentstehung beitragen. Damit legt sie den Grundstein für zukünftige therapeutische Interventionen.