Lymphom: Ein seltener, aber ernstzunehmender Kinderkrebs
Lymphome zählen zu den weniger häufigen Krebserkrankungen bei Kindern, doch sie machen etwa 12 % aller Krebsdiagnosen bei Kindern unter 15 Jahren in Österreich aus. Als eine Krebsart, die sich aus den Lymphozyten – einer bestimmten Art von weißen Blutkörperchen – entwickelt, ist das Lymphom eine Erkrankung des Lymphsystems, welches eine zentrale Rolle im Immunsystem spielt. Doch was genau bedeutet es, an einem Lymphom zu erkranken, und wie unterscheidet sich diese Krebsart bei Kindern von denen bei Erwachsenen?
Was ist ein Lymphom?
Das Lymphsystem ist ein Netzwerk aus Lymphgefäßen und Lymphknoten, das im gesamten Körper verteilt ist und eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Infektionen spielt. Es transportiert Lymphflüssigkeit, die reich an Lymphozyten ist – den Zellen, die für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich sind. Lymphome entstehen, wenn Lymphozyten eine genetische Veränderung erfahren, die dazu führt, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Dieses unkontrollierte Wachstum führt zur Bildung von Tumoren in den Lymphknoten, Milz, Thymus oder anderen Organen des Körpers.
Ein häufiges Anzeichen für ein Lymphom ist das Anschwellen der Lymphknoten, was jedoch nicht automatisch auf eine Krebserkrankung hinweist. Oft schwellen die Lymphknoten als Reaktion des Immunsystems auf Infektionen an – eine normale und harmlose Reaktion, die nach Abklingen der Infektion wieder verschwindet. Es ist also wichtig zu betonen, dass geschwollene Lymphknoten nicht zwangsläufig bedeuten, dass man ein Lymphom hat.
Lymphome bei Kindern vs. Lymphome bei Erwachsenen
Lymphome können in jedem Alter auftreten, doch bei Kindern sind sie oft aggressiver, was bedeutet, dass sie schneller wachsen und sich rascher im Körper ausbreiten können. Diese Eigenschaft erfordert eine rasche und intensive Behandlung, die speziell auf das kindliche Immunsystem abgestimmt ist.
Bei Kindern sind Lymphome oft genetisch veranlagt und aggressiver, was eine rasche und intensivere Behandlung erfordert.
Ein weiterer Unterschied liegt in der genetischen Veranlagung. Bei Erwachsenen spielen oft Umweltfaktoren und ein geschwächtes Immunsystem eine Rolle bei der Entstehung von Lymphomen. Bei Kindern wird hingegen vermutet, dass genetische Defekte oder Anomalien während der frühen Entwicklung des Immunsystems eine größere Rolle spielen. Genau hier setzt die Forschung an der St. Anna Kinderkrebsforschung an.