Eva König gewinnt den Heribert-Konzett-Preis!

(Wien, 26.09.2022) Ein große Auszeichnung! Dr. Eva König von der St. Anna Kinderkrebsforschung, wird für ihre wissenschaftliche Arbeit zur Wechselwirkung zwischen Immun- und Krebszellen mit dem Heribert-Konzett-Preis der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft (APHAR) geehrt. Der Preis wird vergeben, um die Leistungen junger Wissenschaftler:innen, die bereits selbständig Forschung auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Pharmakologie betreiben, anzuerkennen und deren weitere Entwicklung zu fördern.

König und ihr Team suchen neue Mechanismen, um die Effektivität von Natürlichen Killerzellen (NK) im Kampf gegen Leukämie und andere Tumorentitäten zu erhöhen. „NK Zellen stehen an der vordersten Front im Kampf gegen Tumorzellen und sind sehr effektiv im Erkennen und Abtöten entarteter Zellen. NK Zellen besitzen eine große Menge an zytotoxischen Granula, welche in Richtung der Tumorzellen ausgeschieden werden, und in den erkrankten Zellen einen programmierten Zelltod auslösen. Ist der Vorrat an Granula erschöpft, nimmt die Aktivität der NK Zellen ab. Die Leistungsfähigkeit von NK Zellen zu steigern, ist daher eine vielversprechende Möglichkeit im Kampf gegen bösartige Tumoren wie z.B. kindlicher Leukämie,“ erklärt König.

(von links): Prof. Dr. Thomas Griesbacher (Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft APHAR), Dr. Michael Pohl (Market Access Director bei AstraZeneca), und die Preisträger Dr. Eva König (St. Anna Kinderkrebsforschung) and Ass.-Prof. Dr. Thomas Steinkellner (Medizinische Universität Wien). 

Eine Möglichkeit zur Steigerung der Aktivität von NK Zellen besteht darin, in den intrazellulären JAK-STAT-Signalweg einzugreifen, der Zellwachstum und -entwicklung reguliert. Die Preisträgerin ergänzt: „Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass wenn wir eine spezielle STAT1-Phosphorylierung inhibieren, indem wir den richtigen Interaktionspartner beeinflussen, können wir NK Zellen zu besseren Killern machen. An diesem und weiteren Projekten arbeiten wir gerade.“

Da aufgrund der Pandemie 2021 keine Verleihung erfolgte, verlieh die APHAR den von Astra Zeneca gestifteten Heribert-Konzett-Preis dieses Jahr an zwei Preisträger:innen. Der zweite Preis ging an Ass.-Prof. Dr. Thomas Steinkellner von der Medizinischen Universität Wien. 

Die offizielle Verleihung fand am Samstag, den 24. September im Zuge des 25-Jahr-Jubiläums der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft in Graz statt, in der Eva König die Eckpfeiler ihrer umfangreichen Forschung zur Interaktion zwischen Immun- und Tumorzellen in einer Keynote Lecture vorstellte.

Über Eva König:

Eva König schloss 2007 ihr Chemiestudium an der Universität Wien ab, bevor sie im Labor von Veronika Sexl an der Medizinischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien ihr Doktorat mit dem Schwerpunkt Tumorimmunologie begann. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt am QIMR Berghofer Institute of Medical Research in Brisbane (Australien) und an den Österreichischen Max Perutz Laboratories in Wien. 2019 gründete Eva König die Tumor Immunoediting Gruppe an der St. Anna Kinderkrebsforschung. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Rolle von angeborenen Lymphozyten, den natürlichen Killerzellen (NK), bei der Tumorüberwachung. König und Team verwenden einen unvoreingenommenen Screening-Ansatz, um die Mechanismen zu untersuchen, mit denen sich Tumore den NK Zellen entziehen. Ergänzend dazu interessieren sie sich für spezifische molekulare Signalwege, die in NK Zellen bei der Erkennung von Tumorzellen aktiviert werden. Zusammen mit ihrem Team möchte König neue Zielmoleküle finden, die die Anfälligkeit von Tumorzellen für die NK Zell-vermittelte Überwachung erhöhen und/oder die Funktionalität der NK Zellen an sich verbessern. 

Über das Forschungslabor:

https://ccri.at/research-group/eva-koenig-group/ 

Österreichische Pharmakologische Gesellschaft

http://www.aphar.at/